TU intern - Juni 2001 - Internationales

Doppeldiplomprogramme

Europäische Top-Universitäten


Vertreter der Ecole Centrale Lyon mit Dr. Carola Beckmeier (2. v. r.) und Prof. Jürgen Sahm (r.)
Die zunehmende Internationalisierung fordert von den zukünftigen Führungskräften neben guten Fach- und Fremdsprachenkenntnissen auch Einfühlungsvermögen in die im Partnerland herrschende Mentalität im geschäftlichen und privaten Bereich. Seit mehreren Jahren werden daher an der TU Berlin speziell mit den Grandes Ecoles in Frankreich Doppeldiplomprogramme vereinbart. Die Besonderheit eines solchen integrierten Studienganges besteht darin, dass zwischen den beteiligten Hochschulen ein festes Studienprogramm verabredet ist, ein bestimmtes Auswahlverfahren besteht und jede der Partnerhochschulen einen substanziellen Anteil an der Ausbildung hat. Dieses Verfahren hat (im Vergleich zu nicht-integrierten Studiengängen) den Vorteil, dass ein vorab festgelegter Studienplan die Anerkennung von im Ausland erworbenen Leistungsnachweisen garantiert und die Verleihung des Diploms der beteiligten Partnerhochschulen die Bedeutung des absolvierten Auslandsstudiums besonders akzentuiert. An der TU Berlin gibt es derzeit vier Doppeldiplomprogramme in den Wirtschaftswissenschaften und sechs in den Ingenieurwissenschaften. Neu hinzugekommen ist die Mitgliedschaft der TU Berlin in dem TIME-Netzwerk: TOP INDUSTRIAL MANAGERS OF EUROPE. Dazu wurde jetzt eine Rahmenvereinbarung zwischen der TU Berlin und der Ecole Centrale Lyon, einer der führenden Ingenieurhochschulen in Frankreich, unterzeichnet. Es sollen bis zu zehn Studierende ausgetauscht werden. Erste Absprachen dazu gibt es im Bereich Elektrotechnik, Energie- und Verfahrenstechnik, Physikalische Ingenieurwissenschaften und Verkehrswesen. Auch mit der Ecole des Mines Saint-Etienne, die ebenfalls einen hervorragenden Ruf genießt, ist gerade die langjährige Kooperation um ein Doppeldiplomprogramm für Wirtschaftsingenieure erweitert worden. Bei diesen Programmen sollen die Studierenden nicht nur ihre Sprachkenntnisse festigen, sondern auch einen guten Einblick in eine andere Kultur und andere Arbeitsweisen gewinnen. Dabei geht es explizit darum, die Stärken der verschiedenen Ausbildungssysteme in Europa zu vereinigen. Die Kombination eines spezialisierten und praxisorientierten Ingenieurstudiums an einer deutschen Universität mit einem theorieorientierten generalistischen Studium an einer französischen Grande Ecole ist eine hervorragende Ausgangsbasis für eine berufliche Karriere, insbesondere da im Zuge der Europäisierung der Wirtschaft Nachwuchskräfte mit einem europäischen Qualifikationsprofil gesucht werden. Das TIME-Netzwerk bietet nicht nur Kooperationsmöglichkeiten mit französischen Grandes Ecoles, sondern auch mit anderen europäischen Top-Universitäten, wie z. B. dem Royal Institute of Technology Stockholm, der Helsinki University of Technology, der ETH Zürich oder dem Politecnico di Milano.

Carola Beckmeier


Leserbriefe

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      Juni 2001


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