TU intern - Juni 2001 - Hochschulpolitik

BILDUNGSMINISTERTREFFEN /tui/ Am 18. und 19. Mai trafen sich die europäischen Bildungsminister zum europäischen Bildungsgipfel in Prag. In dem Abschlusskommuniqué heißt es, dass in den nächsten zwei Jahren insbesondere Anerkennungsfragen, Qualitätssicherung, Akkreditierung, lebenslanges Lernen, die Entwicklung von Doppeldiplomprogrammen und die Verwendung von Kreditsystemen im Mittelpunkt stehen sollen. Auch der sozialen Absicherung der Studierenden und der Ausweitung des europäischen Hochschulraumes wird ein hoher Stellenwert eingeräumt. Die Folgekonferenz findet 2003 in Berlin statt. Die Hochschulrektorenkonferenz begrüßte die Ergebnisse des Bildungsgipfels.

AUSLÄNDISCHE STUDIERENDE UND WISSENSCHAFTLER /tui/ Die Wissenschaft in Berlin soll noch internationaler werden. Dafür hat der Wissenschaftssenat zusammen mit der Innenverwaltung, der Ausländerbehörde sowie dem Landesarbeitsamt Maßnahmen erarbeitet, die den ausländischen Studierenden und Wissenschaftlern mehr Service und kürzere Verfahren bieten. Die Ausländerbehörde bietet zu Semesterbeginn mittwochs Sprechtage für ausländische Studierende und Wissenschaftler an. Die Termine für September und Oktober 2001 sind bei www.berlin.de/landeseinwohneramt unter "aktuell" abrufbar. Die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung wird erleichtert. Informationen unter Tel. 9 01 58-2 34, -2 23, -2 26.

WISSENSCHAFTSRAT /tui/ Auf seiner Frühjahrstagung in Marburg hat der Wissenschaftsrat das Konzept der DFG zur Förderung von Forschungszentren an Universitäten erörtert. Mit diesen Zentren sollen in den nächsten Jahren an bis zu 20 Hochschulen fachübergreifende Schwerpunkte von internationaler Bedeutung gefördert werden. Die DFG fördert diese jährlich mit bis zu 10 Millionen Mark. Für 2001 bis 2003 stellt das BMBF hierfür Sondermittel bereit. Durch die Finanzierung von bis zu sechs neuen Professuren soll die Profilbildung der Universitäten gefördert werden. Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Karl Max Einhäupl, hat auf der Veranstaltung die Abwanderung von Wissenschaftlern aus Deutschland beklagt und die Hochschulen aufgefordert, bessere Forschungsbedingungen zu schaffen. Weiteres Thema der Sitzung waren Entscheidungen über künftige Investitionen in den Hochschulbau. Dafür sowie für die Anschaffung von Großgeräten stehen laut Einhäupl 4,3 Milliarden Mark zur Verfügung. Der Generalsekretär des Wissenschaftsrates schätzte dies als unterfinanziert ein.

KOMMERZIALISIERTE WEITERBILDUNG /tui/ Die Mitglieder der Akademie der Ruhr-Universität e.V. haben am 9. Mai den Verein in eine gemeinnützige GmbH überführt. Mit diesem gemeinnützigen Träger steigt jetzt die Ruhr-Universität Bochum in das professionelle Management von Weiterbildung ein. Die Akademie wurde 1999 gegründet. Ihr Ziel ist, Führungskräften und anderen Interessenten aus Wirtschaft, Industrie, Bildung und Verwaltung praxisnahe, maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote bereitzustellen.

AKADEMIKERMANGEL /tui/ Nach einer von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Auftrag gegebenen Studie des Bildungsforschers Klaus Klemm fehlt bis 2010 eine Viertelmillion neu ausgebildeter Akademiker. In den nächsten Jahren werden viele Akademiker in Rente gehen. Außerdem steigt der Bedarf an Fachkräften wegen höherer Anforderungen in der Informations- und Wissensgesellschaft. Der Ersatz- und Erweiterungsbedarf beträgt etwa 200.000 akademische Berufsanfänger jährlich.


Leserbriefe

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