TU intern - Juni 2001 - Hochschulpolitik
Berlin auf Sparkurs
Wo gehts noch?
Berlin steckt in akuten Haushaltsnöten. Für das Haushaltsjahr
2001 waren bereits 3,6 Milliarden Mark Kreditaufnahme eingeplant.
Durch die Krise der Bankgesellschaft erhöht sich dieser Betrag
vermutlich auf 9,6 Milliarden Mark. Berlin muss also den Gürtel
enger schnallen. Aber ist das überhaupt noch möglich?
Verschiedene Einsparungsmöglichkeiten werden derzeit diskutiert,
u. a. die weitere Privatisierung von Landesbetrieben, Personalabbau
im öffentlichen Dienst, die Reduzierung des Landesanteils
für die Sanierung der Museumsinsel, Stopp des Weiterbaus
der U 5, die Zusammenlegung der Orchester der drei Opern. TU intern
hörte sich auf der Suche nach Spar-Ideen auf dem Campus um.
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Manuela Gottschalk,
Betriebswirtschaftslehre,
6. Semester |
Privatisierung halt ich für eine gute Idee. Auch in der Verwaltung
gibt es sicher noch Sparmöglichkeiten. Die kulturelle Vielfalt
in der Stadt sollte aber erhalten bleiben. Vielleicht finden sich
ja auch noch ein paar Sponsoren für Berlin.
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Birgit Vetter,
Wirtschaftsingenieurwesen,
14. Semester |
Ich denke, es gibt noch einen großen Überhang in der
Verwaltung. Sicherlich wäre es auch sinnvoll, im Bereich
Hochschule den Studierenden ein effektiveres Studium zu ermöglichen,
damit sie nicht so lange an den Hochschulen bleiben. Dazu gehört
z. B. bessere Betreuung. Die Privatisierung von Landesbetrieben
wie die Berliner Bäderbetriebe oder Wohnungsbaugesellschaften
halte ich für keinen richtigen Ansatz, denn das sind ja Sachen,
die dem Steuerzahler gehören. Im Bereich Kultur sollte Berlin
allerdings auch nicht sparen, schließlich ist sie auch ein
Ausdrucksmittel von Kritik an der Gesellschaft und deshalb wichtig.
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Gençer Sahin,
Wirtschaftsingenieurwesen,
10. Semester |
Wenn man die Uni privatisieren würde, könnte das Geld
einsparen. Die Opern könnte man ruhig zusammenlegen, allerdings
bin ich auch selbst kein Opernfan. Aber allgemein sollte man an
Kultur nicht sparen, z. B. an Museen.
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Sylvia Ohlmeier,
Architektur, HdK,
6. Semester |
Auf keinen Fall sollte man im Bereich Kultur sparen. Aber eigentlich
bin ich total ratlos. Von einer weiteren Privatisierung halte
ich jedenfalls nichts.
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Stefan Götz,
Betriebswirtschaftslehre,
4. Semester |
Ich glaube, Berlin spart schon überall genug. Mehr ist da
kaum noch möglich. Allerdings, privatisieren sollte man,
wo immer es geht. In Berlin gibt es zwar im Bereich Kunst und
Kultur eine Menge, aber ob man da streichen sollte?
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Lutz Augsburger,
Philosophie,
1. Semester |
Sparen sollte man auf keinen Fall an der Museumsinsel. Auch im
öffentlichen Dienst fände ich es nicht so gut - da werden
die Eltern drüber bezahlt. An den Opern sollte man auch auf
keinen Fall sparen. Kultur muss sein, und Berlin als Kulturhauptstadt
kann deshalb schon gar keine Abstriche machen.
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Stephan Ulich,
Maschinenbau,
2. Semester |
In der Politik könnte man sparen. Ich denke, dass dort viele
Sachen umsonst ausgegeben werden. Und im Bauwesen könnte
Berlin sparen, wenn Fehlplanungen vermieden werden könnten.
Ich denke, auch in der Verwaltung gibt es viele überflüssige
Posten.
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Stephan Köpplin,
Volkswirtschaftslehre,
4. Semester |
Ein paar Beamtenstellen kann man schon streichen. Nur im Bildungssystem
sollte man auf keinen Fall sparen. Wenn bei den Opern gespart
wird, wäre mir egal, weil mich Opern nicht interessieren,
aber die da oben sollen lieber ordentlich wirtschaften, dann kommt
es erst gar nicht so weit.
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Leserbriefe
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