TU intern - Mai 2001 - Menschen
Neu berufen
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Prof. Dr. Martin Lerch
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Ionisch aufgebaute Festkörper gewinnen in der modernen Technologie,
so zum Beispiel in den Bereichen Sensor- und Lasermaterialien
und Leuchtstoffen, zunehmend an Bedeutung. Sie können durch
den Einbau von Fremd-Ionen oder Baufehlern in ihr Kristallgitter
gezielt modifiziert und makroskopische Eigenschaften durch lokale
Substitution einzelner Gitterbestandteile maßgeschneidert
eingestellt werden.
Der klassische und heutzutage technisch genutzte Weg ist die Modifizierung
der Stammverbindung durch Substitution im Kationen-Untergitter.
Gezielt im Anionen-Untergitter substitutierte ionische Festkörper
sind hierbei trotz ihres er heblichen Potenzials bisher fast vollständig
vernachlässigt worden. Prof. Dr. Martin Lerch, der zum 1. Oktober
2000 an das Institut
für Chemie an der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften
berufen wurde, beschäftigt sich mit der gezielten Modifikation
des Anionengitters von oxidischen Materialien.
Der 1962 in Gießen geborene Martin Lerch studierte Chemie
an der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er auch
Anfang 1991 seine Promotion abschloss. Nachdem er bereits im Laufe
seiner Doktorarbeit einen halbjährigen Gastaufenthalt am
Forschungsreaktor in Garching absolviert hatte, verbrachte er
im Rahmen von Forschungsaufenthalten mehrere Monate am Institut
Laue-Langevin in Grenoble und am Institut für Kristallographie
der Universität München. Daran anschließend war
er für eineinhalb Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Fachbereich Materialwissenschaft der TH-Darmstadt tätig
und wechselte 1993 an den Lehrstuhl für Silicatchemie der
Universität Würzburg, wo er bis 1998 als wissenschaftlicher
Assistent beschäftigt war. Von 1998 bis 2000 vertrat er dann
eine C3-Professur für Anorganische Chemie an der Universität
München.
mika
Leserbriefe
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