TU intern - Mai 2001 - Forschung

Neu bewilligt

PLANUNGSPROZESSE IM TIEFBAU /tui/ Ingenieurmaßnahmen des konstruktiven Tiefbaus, wie die Erstellung von Tunnelbauten in offener Bauweise, erfordern umfangreiche Kooperationen von räumlich verteilten Experten aus verschiedenen fachlichen Bereichen. Während der Ausführungsphase können Ausnahmesituationen auftreten, die unabhängig von vordefinierten Projektablaufstrukturen stehen, z. B. Grundwassereinbrüche in Tunnelbauwerke. Diese erfordern unter Umständen rapide Änderungen des Bauablaufes und Adaption der Überwachungs-, Führungs- und Organisationsstrukturen in der Projektbearbeitergruppe. Mit diesem Problem beschäftigt sich ein Projekt von Prof. Stavros A. Savidis, Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin, und Prof. Klaus-Peter Holz, Lehrstuhl für Bauinformatik der Brandenburgischen Technischen Universität. Ziel des von der DFG geförderten Projektes ist es, Herangehensweisen und Methoden zu entwickeln und zu erproben, die eine Berücksichtigung dieser spezifischen Problematik erlaubt.

SOFTWARESPEZIFIKATIONSTECHNIKEN /tui/ Der steigende Softwareanteil und die zunehmende Dezentralisierung in der Produktionstechnik erfordern Entwicklungstechniken, die die Erstellung von sicherer, korrekter und flexibel anpassbarer Software gewährleisten. Derzeitige Entwicklungsstandards, wie sie durch die objektorientierte Modellierungssprache UML und die zugehörigen Entwicklungsmethoden gegeben sind, erfüllen diese Anforderungen zum Teil. Ergänzungsbedürftig sind aber vor allem noch die Integration der einzelnen UML-Modellierungstechniken, die eine konsistente Gesamtmodellierung gewährleistet, sowie die Erweiterung um anwendungsspezifische Spezifikationstechniken und deren Integration in die Modellierung. Damit beschäftigt sich das Projekt IOSIP (Integration objektorientierter Softwarespezifikationstechniken und deren anwendungsspezifische Erweiterung für industrielle Produktionssysteme) unter Leitung von Prof. Dr. Hartmut Ehrig vom Institut für Kommunikations- und Softwaretechnik der TU Berlin in Kooperation mit Prof. Dr. E. Westkämper von der Universität Stuttgart. Das Projekt wird von der DFG gefördert.

KATALYSE MIT NATÜRLICHEN UND KÜNSTLICHEN ENZYMEN /tui/ Die große Leistungsfähigkeit von Enzymen als Katalysatoren ist aus der Untersuchung vieler biologischer Stoffwechselprozesse bekannt. Für die Synthese von Feinchemikalien und pharmazeutischen Wirkstoffen wird immer häufiger versucht, das große Potenzial dieser natürlichen Katalysatoren einzusetzen, da damit eine erheblich höhere Selektivität erzielt werden kann als mit normalen chemischen Methoden. Im Rahmen eines Projektes unter Leitung von Prof. Reinhard Schomäcker, Fachgruppe Technische Chemie der TU Berlin, erfolgt die Synthese von chiralen Alkoholen, die wichtige Wirkstoffvorstufen darstellen, mit dem Enzym Alkoholdehydrogenase, das den teuren Cofaktor NADH benötigt. Für die Regenerierung des NADH wird ein zweites Enzym, die Formiatdehydrogenase, eingesetzt. Die wesentliche Frage des Projektes liegt in der Realisierbarkeit und im Betriebsverhalten eines kontinuierlichen Prozesses im Labormaßstab. Einziger Nachteil der Enzyme: ihre begrenzte Stabilität. Daher zielt ein zweites Projekt unter der Leitung von Dr. Oliver Brüggemann auf die Erzeugung stabilerer Enzyme auf Kunststoffbasis. Dies geschieht durch die Polymerisation von funktionellen Monomeren und Quervernetzern in Anwesenheit von so genannten Templatmolekülen. Bei diesem molekularen Prägen werden die Template jeweils für eine spezifische Reaktion ausgewählt. Auf diese Art sollen katalytisch aktive, molekular geprägte Polymere generiert und deren Verwendbarkeit überprüft werden. Beide Projekte werden von der DFG gefördert.


Leserbriefe

  TU intern -
      Mai 2001


© 5/2001 TU-Pressestelle