TU intern - Mai 2001 - Lehre & Studium
Erlebnispädagogik auf dem Reiterhof
Therapie mit Pferden
Stallgeruch an der Uni? Den gab es immer, wenn sich Sozialpädagogik-Studierende
an der TU Berlin in den vergangenen vier Semestern mit Dipl.-Sozialpädagogin
Konstanze Schleehauf zum Theorie-Praxis-Seminar "Pädagogische
Arbeit mit dem Medium Pferd - Heilpädagogisches Voltigieren
und Reiten" trafen. Am 26. April stellten sie die Ergebnisse
ihrer Projekte vor.
Das Pferd spielt in dem Projekt die Vermittlerrolle und kann auch
Möglichkeiten bei Menschen eröffnen, bei denen andere
therapeutische Methoden versagt haben. Reitbegeisterte Sozialpädagogik-Studentinnen
hatten die Idee, mit Konstanze Schleehauf das obligatorische Theorie-Praxis-Seminar
aufzubauen. Im ersten Semester vermittelte die Sozialpädagogin
den Studentinnen theoretisch-wissenschaftliche Grundlagen. Im
zweiten konnten die Teilnehmerinnen durch Hospitationen bei heilpädagogischen
Reitgruppen eigene Erfahrungen sammeln. Für die Nutzung der
Pferde beim Reitprojekt Ira im Spandauer Johannesstift, in dem
Konstanze Schleehauf ihre Therapiearbeit durchführt, misteten
die Studentinnen gemeinsam aus und halfen bei der Pferdepflege.
Im zweiten und dritten Semester ging es an den Aufbau der Projekte.
Mit einer Schülergruppe vom "Förderzentrum Schule
am Senefelderplatz" unternahmen die Studentinnen eine einwöchige
Schülerreise auf den Ponyhof Neuholland. Das zweite Projekt
begann im November 2000: Sechs Jungen im Grundschulalter aus Pankow
kommen wöchentlich einmal per Schulbus auf den Reiterhof.
Es sind Kinder, die aufgrund ihres Sozialverhaltens nicht in Klassenverbände
integrierbar sind. Das Projekt läuft noch bis zu den Sommerferien.
Ein besonderer Erfolg: Der Ponyhof ist sehr daran interessiert,
das studentische Projekt als ständiges Angebot ins Programm
aufzunehmen.
Patricia Pätzold-Algner
Leserbriefe
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