TU intern - Mai 2001 - Menschen
Gastprofessur
Prof. Dr. Peter Rusterholz
Zum
10-jährigen Jubiläum der Einführung des interdisziplinären
Aufbaustudiengangs für Semiotik an der geisteswissenschaftlichen
Fakultät hat die TU Berlin den Präsidenten der Deutschen
Gesellschaft für Semiotik, Professor Dr. Peter Rusterholz,
von der Universität Bern für das Sommersemester zu einer
Gastprofessur nach Berlin eingeladen.
Peter Rusterholz ist für den Brückenschlag zwischen
den akademischen Disziplinen auf der Basis zeichentheoretischer
Überlegungen hervorragend ausgerüstet. Er versteht es,
literarische Texte zugleich als ästhetische Strukturen und
als Dokumente ihrer Zeit zu interpretieren, verbindet also den
geisteswissenschaftlichen mit dem sozialwissenschaftlichen Zugang
und vermag es wie kaum ein anderer, in seine Analysen die aktuelle
Diskussion zur Theorie und Methodik der Wissenschaften einzubringen.
Neben der Literatur des Barock hat er die moderne Schweizer Literatur
in Monographien behandelt. Im Vordergrund seiner Überlegungen
zur Literatursemiotik steht die Frage nach den Grenzen Darstellbarkeit
von Sachverhalten und Erlebnissen in der Sprache. In einem Hauptseminar
(Dienstags, 20-22 Uhr, Hörsaal TEL 1612), das Peter Rusterholz
zusammen mit Roland Posner an der Arbeitsstelle für Semiotik
der TU unter dem Titel "Darstellungsformen des Unfassbaren"
durchführt, werden Möglichkeiten und Grenzen der Holocaustliteratur
behandelt.
In der Vorlesung über "Literarische Hermeneutik zwischen
Lektüre und Interpretation" (Montags, 18-20 Uhr in Hörsaal
MA 305) gibt Rusterholz einen Überblick über die wichtigsten
Konzeptionen der Literatur und die mit ihnen verbundenen Methoden
der Literaturbeschreibung. Aushänge mit weiteren Lehrveranstaltungen
und Lektüre-Empfehlungen sind u. a. im 16. Obergeschosss
des Telefunkenhauses zu finden (Raum TEL 1607).
Roland Posner
Leserbriefe
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