TU intern - Mai 2001 - Forschung
Mit dem X-Rooms - VR-LAB in die Virtual Reality
Microsoft sponsert Grafiklabor
3D im Cyberspace - für Architekten ein sehr nützliches
Hilfsmittel |
Besichtigungstouren in noch nicht existierenden Gebäuden,
Echtzeitkonferenzen mit Kolleginnen und Kollegen auf der anderen
Seite der Welt: Virtual Reality-Technologien machen dies bereits
seit einigen Jahren möglich. Neu ist jedoch eine kostengünstige
Variante, die auf PC-Technik basiert und in jedes Büro integrierbar
ist. Anfang Mai wurde die neue Technologie mit dem Namen X-Rooms - VR-LAB
an der TU Berlin erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Möglich wurde die neue Virtual Reality-Installation durch
die beispielhafte Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Berlin sowie des
Instituts für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik der
GMD FIRST - Forschungszentrum
für Informationstechnik GmbH entwickelten die innovative
Technik. Die Firma ITSO GmbH
- ein Spin-Off der GMD FIRST - baute sie zum marktfähigen
Produkt aus. Nun zeigt auch die Firma Microsoft Interesse an X-Rooms.
Um Grundlagenforschung und Anwendung von Multimediatechniken in
der Lehre zu fördern, hat sie der TU Berlin ein komplettes
Visualisierungssystem gesponsert und mit der Einrichtung eines
neuen Grafiklabors die besten Voraussetzungen für die künftige
kooperative Zusammenarbeit zwischen der Universität, GMD,
Spin-Offs und Microsoft geschaffen.
Die interaktive Virtual Reality-Umgebung basiert auf sehr günstiger
Projektions- und Systemtechnologie. Mit ihrer Hilfe kann sich
der Nutzer in einer virtuellen Umwelt bewegen, als wäre sie
real. Dazu werden computergenerierte Bilder mit mehreren Projektoren
auf Leinwände geworfen. Um einen Stereoeffekt zu erzeugen,
tragen Nutzerinnen und Nutzer Spezialbrillen, die vor ihren Augen
dreidimensionale Bilder entstehen lassen. Die räumliche Wahrnehmung
wird unterstützt durch ein integriertes Audio-Surroundsystem
mit Sub-Woofer und Raumlautsprechern.
Daten können in 3D visualisiert und erforscht, komplexe Theorien
sichtbar gemacht werden. Dies ermöglicht es zum Beispiel,
Bauvorhaben plastisch darzustellen, um noch vor Baubeginn ein
realistisches Bild des fertigen Gebäudes zu vermitteln. Bei
virtuellen Museumsbesuchen können Kunstwerke an geografisch
weit entfernten Orten besichtigt werden. Künftig wird man
nicht mehr bis nach Bilbao reisen müssen, um das dortige
Guggenheim-Museum zu erkunden.
An der TU Berlin kommt das VR-LAB besonders in Bereichen wie Architektur,
Bauingenieurwesen, Maschinen- oder Fahrzeugbau zum Einsatz, um
hier Simulationen von Bauwerken oder Maschinen zu liefern. Darüber
hinaus soll das X-Rooms-Grafiklabor die Qualität in Forschung
und Lehre verbessern und bei der Konzeption von multimedialen
Lehrmodulen helfen. Nicht zuletzt soll es in Verbindung mit Kontakten
zu Wirtschaft, Politik und Industrie der verstärkten Außendarstellung
der TU Berlin dienen.
Mirjam Kaplow
www.x-rooms.de
www.first.gmd.de
www.itso.de
www.av-pro.de
(Beratung bei der Installation der Projektoren und der Leinwände)
Leserbriefe
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