TU intern - November 2001 - Forschung
Basteln am Leben - Berliner Biotechnologie
Zwei Ausstellungen fächern das ganze Spektrum des Forschungszweiges
auf
Zwei
Ausstellungen, die auch in ihrer Verschiedenheit die Breite des
Spektrums wissenschaftlicher Themen und Ansätze wie der mit
ihnen verbundenen Fragen, die heute unter dem Begriff Biotechnologie
zusammengefasst werden, demonstrieren.
Bricoler le vivant - Basteln am Lebewesen ist eine
Ausstellung der Wissenschaftsabteilung der Französischen Botschaft
in Berlin. Sie wurde hergestellt von der Cité des Sciences
& de lIndustrie, Paris, in Verbindung mit dem Centre National
De La Recherche Scientifique Frankreichs. Sie bietet eine Einführung
und Übersicht zum Stand medizinischer Nutzung der Biotechnologie
auf den Anwendungsfeldern: Transplantationen künstlicher oder
halbsynthetischer Organe, Xeno-Transplantationen (Verpflanzung tierischer
Organe), Zelltherapie, Einsatz von Stammzellen, medizinisch unterstützte
Zeugung, Präimplantationsdiagnostik, Embryonenforschung, Gentherapie.
Die Ausstellung benennt grundlegende Fragen der Bioethik, die mit
den biotechnologischen Forschungsergebnissen, insbesondere mit der
neuen Verfügbarkeit über Stammzellen und den Möglichkeiten
der Herstellung von Embryonen zur Schaffung von therapeutischem
Material, aufgeworfen sind. Sie behandelt dazu die französische
Diskussion zum Erlass eines neuen Bioethikgesetzes wie die kulturell
begründeten Unterschiede der Behandlung dieser Frage im europäischen
Raum.
Die
Ausstellung ist ein Beispiel der in Frankreich breit entwickelten
und als Aufgabe auch in den Hochschulen intensiv diskutierten Kultur
einer Wissenschaftskommunikation, die sich an die breite Öffentlichkeit
wendet, die komplizierte wissenschaftliche Zusammenhänge für
Laien verdeutlichen will, um diese in die Lage zu versetzen, das
wissenschaftliche Geschehen zu verfolgen - kritisch, aber rational.
Mit der Ausstellung Forschungsschwerpunkt Biotechnologie
an der Technischen Universität Berlin stellt sich das
Biotechnologie-Centrum
der TU Berlin, in seiner inneruniversitären Verflochtenheit,
aber auch seiner Einbindung in die Berliner Forschungslandschaft
auf dem Felde der Biotechnologie dar. Die Ausstellung wurde erarbeitet
unter der Verantwortung von Prof. Dr. Rainer Buchholz sowie Priv.-Doz.
Dr. Heike Dörnenburg, Biotechnologie-Centrum, und gestaltet
von Sabine Konopka, Fakultät
VII, Architektur Umwelt Gesellschaft.
Die Ausstellung gibt eine Übersicht über die biotechnologischen
Aktivitäten im Lande Berlin sowie die derzeitigen Forschungsschwerpunkte
an der Technischen Universität und stellt einige Forschungsprojekte
auf den Feldern Medizin, Nahrung, Umwelt, Prozessentwicklung und
Bionik vor. Sie behandelt die weit zurückreichende Geschichte
der Biotechnologie an der Technischen Universität Berlin, deren
Ursprung im Bereich Lebensmittel-Biotechnologie liegt. Der Studiengang
Biotechnologie wird präsentiert unter besonderer Hervorhebung
seiner internationalen Dimension in Gestalt des neuen, gemeinsam
mit einer koreanischen Universität angebotenen deutsch-koreanischen
Dual-Degree-Program mit Abschluss Diplom/Master. Mit
seinem intensiven deutsch-koreanischen Studierendenaustausch stellt
dieses Studienangebot einen weiteren Schritt im Prozess der Internationalisierung
der Universität dar. Die Erfahrungen, die mit diesem internationalen
Studienangebot gemacht werden, sind für die weitere Orientierung
der Technischen Universität auf dem Felde der Studienreform
von großer Bedeutung.
Beide Ausstellungen werden am Freitag, den 7. Dezember 2001 um
16 Uhr im Lichthof der Universität eröffnet.
Karl Schwarz,
Projektkoordinator im Präsidialamt
Ort:
Lichthof des Hauptgebäudes der Technischen Universität
Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
Dauer der Ausstellung:
8. Dezember 2001 bis 20. Januar 2002
Geöffnet täglich (außer Weihnachtsfeiertage,
Silvester und Neujahr) von 9-20 Uhr.
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