TU intern - November 2001 - Multimedia
E-M@il-Jubiläum:
Schon 30 und immer noch blitzschnell
Im
Jahre 1879 konstruierte der amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison
die erste brauchbare Glühbirne. Das elektrische Licht ist heute
eine Selbstverständlichkeit, und wer nicht weiß, wer
der Erfinder der Glühbirne war, dem wird wahrscheinlich ein
Mangel an Allgemeinbildung bescheinigt.
Nicht zuletzt ermöglichte Edison es uns mit seiner Erfindung
Briefe zu jeder Tages- und Nachtzeit zu lesen, ohne uns die Augen
zu verderben. Wirklich revolutioniert hat unsere Korrespondenz aber
ein Landsmann von Edison, dessen Namen jedoch kaum jemandem geläufig
ist: Ray Tomlinson, der Vater der E-Mail. Ihm verdanken
wir die Möglichkeit, Briefe in Sekundenschnelle rund um den
Globus zu senden. Über 500 Millionen virtuelle Briefkästen
gab es im Jahr 2000 bereits. Das Marktforschungsinstitut IDC erwartet,
dass im Jahre 2005 36 Milliarden E-Mails pro Tag weltweit verschickt
werden.
An solche Dimensionen dachte 1971 Ray Tomlinson, der als Programmierer
bei der amerikanischen Firma Bolt Beranek and Newman (BBN) beschäftigt
war, noch nicht, als er ein Programm schrieb, um Daten in einem
Netzwerk von einem Rechner zu einem anderen zu schicken. Mit einem
gerade einmal 200 Zeilen umfassenden Code entstand so das erste
E-Mail-Programm.
Für Tomlinson selbst war es damals nur ein kleiner Erfolg,
denn an dem Projekt nahmen lediglich einige hundert Anwender teil,
die an den Vorgänger des Internets, das Arpanet, angeschlossen
waren.
Die erste E-Mail schrieb Tomlinson an sich selbst. Was er schrieb,
weiß er heute nicht mehr. Es handelte sich jedenfalls nicht
um große Worte wie bei Neil Armstrong, wohl eher um jene kryptische
Buchstabenfolge, die entsteht, wenn man willkürlich mit den
Fingern über die Tasten fährt.
Im Oktober wurde die E-Mail 30 Jahre alt.
Fabian Kirsch, Student
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