TU intern - November 2001 - Lehre & Studium

IDW-Studie:

Zufrieden stellende Lernbedingungen, ziellose Studierende

Die Lernbedingungen für Studierende werden von den Hochschullehrern überwiegend als gut oder befriedigend bewertet. Die Zielorientiertheit der Studierenden lässt nach Meinung vieler Professoren noch zu wünschen übrig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. Befragt wurden mehr als 1400 Professoren nach Faktoren für den Studienerfolg.

Wichtigste Basis des Erfolges ist für die Professoren das Grundlagenwissen, das die Studierende von der Schule mitbringen. Dazu zählt beispielsweise auch die Fähigkeit zum abstrakten Denken. Fast ebenso wichtig sind laut Studie klare Studienziele - die jedoch nur ein Viertel der Hochschullehrer bei seinen Studierende entdecken kann - und die Identifizierung mit dem Studienfach, die nur ein Drittel der Professoren bei ihren Studierenden für gegeben hält.

Finanzielle Sorgenfreiheit halten die Professoren ebenfalls für wichtig: Drei Viertel von ihnen meinen, dass sich ein Nebenjob negativ auf das Studium auswirkt. Nur jeder fünfte Uni-Lehrer hält die Finanzlage der Studierenden für gut oder sehr gut.

Die Studienbedingungen an den Hochschulen können den Studienerfolg ebenfalls beeinflussen. Mit ihnen waren die Professoren überwiegend zufrieden (siehe Grafik). Hinsichtlich der zur Verfügung stehenden PCs, Ausstattung der Bibliotheken und Labore und Raumangebot sehen sie keinen Grund zur Klage.

Die eigene Leistung in Kriterien wie Lehrangebot, Praxisbezug des Lehrangebotes oder Betreuungsqualität bewerteten die Professoren auf einer Skala von eins bis fünf mit 2,5 oder besser. Etwas schlechter schnitten u. a. Didaktik und Methodik sowie die zeitliche und inhaltliche Koordination der Lehrveranstaltungen ab.

Schließlich haben auch die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt Einfluss auf den Studienerfolg, meinen die Professoren. Optimistisch können ihrem Urteil zufolge angehende Ingenieure in die Zukunft blicken. Gute Aussichten bestehen auch für Mathematiker, Naturwissenschaftler, Mediziner, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler. Für die übrigen Geisteswissenschaftler stehen nach Professorenmeinung die Chancen eher schlecht.

tui


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