TU intern - November 2001 - Forschung
Ballungszentrum Berlin:
Mobilität kanalisieren - Wachstumsmarkt sichern
Berlin ist ein Ballungszentrum mit hohem Verkehrsaufkommen, steigendem
Mobilitätsbedürfnis und heute über zehn Millionen
Bewegungen pro Tag. Daher ist es in zunehmendem Maße notwendig,
den Verkehr zu steuern und zu optimieren. Gleichzeitig ist aber
die wachsende Mobilität auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor
für die Region BerlinBrandenburg, denn eine leistungsfähige
Infrastruktur ist eine Voraussetzung für eine leistungsfähige
Wirtschaft. Ferner existieren in der Region über 100 Forschungseinrichtungen
und mehr als 400 Unternehmen mit zusammen 100000 Arbeitsplätzen
in der Verkehrswirtschaft, die somit einen großen Teil des
Arbeitsmarktes abdecken.
Im Auftrag des Berliner Senats wurde jetzt mit dem Aufbau einer
Verkehrsmanagementzentrale (VMZ) durch die Firmen DaimlerChrysler
und Siemens AG begonnen, um Verkehrsdaten zentral zu erfassen und
daraus ein aktuelles Bild der Situation auf Berlins Straßen
zu gewinnen und an die Verkehrsteilnehmer weiterzugeben.
Ein Teilprojekt befasst sich mit der Entwicklung einer flugzeuggestützten
Kameraplattform sowie der Übertragung, Verarbeitung und Auswertung
der gelieferten Bilddaten vom Berliner Stadtgebiet. Initiator dieses
Forschungsvorhabens ist der Anwendungsverbund
Verkehrssystemtechnik Berlin (FAV), ein An-Institut an der TU
Berlin und eine Initiative
der Technologiestiftung Berlin (TSB).
In diesem Projekt sollen Informationen über Verkehrsdichte
und Geschwindigkeit einzelner Fahrzeuge ebenso erfasst werden wie
Informationen über den verfügbaren Parkraum auf den Straßen.
Diese flächendeckenden und echtzeitnahen Daten schaffen die
Voraussetzung für Verkehrsprognosen, aktuelle Verkehrsinformationen
für den Bürger und ein zuverlässiges Verkehrsmanagement.
Flächendeckende Verkehrslageerfassung im Verbund mit der Struktur
einer Verkehrsmanagementzentrale wird mit diesem Pilotprojekt in
Berlin eine erste Praxisanwendung erfahren.
Damit wird die Region BerlinBrandenburg überregional und international
eine Schlüsselrolle in einem zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt
einnehmen und die Arbeitsplätze im mittelfristigen Zeitraum
verdoppeln. Durch ein Netzwerk von Wissenschaft und Wirtschaft mit
80 Prozent klein- und mittelständischen Unternehmen als Hauptträger
der Beschäftigung trägt der FAV mit weiteren ökonomisch-ökologischen
Verkehrsträger-übergreifenden Systemlösungen zur
Optimierung des Individualverkehrs, des öffentlichen Verkehrs
und des Wirtschaftsverkehrs bei 60 Forschungseinrichtungen und über
60 Unternehmen arbeiten direkt mit dem FAV an dieser Zielsetzung.
tui
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