TU intern - November 2001 - Forschung
Neu bewilligt
FLUOROMETER /tui/ Bei sauerstoffbildenden, Fotosynthese
betreibenden Organismen hängt die rote Fluoreszenzemission
vom Funktionszustand des Systems ab. Damit bieten fluorometrische
Messverfahren ein ideales und nichtinvasives analytisches Hilfsmittel,
um auch an intakten Algenzellen und Pflanzenblättern Informationen
über Reaktionen im Fotosyntheseapparat zu erhalten. In einem
durch die DFG geförderten Projekt
wird ein Messstand aufgebaut, der es ermöglicht, laserblitzinduzierte
Ausbeuteänderungen an Fluoreszenzquanten über einen Zeitbereich
von mehreren Größenordnungen (Nanosekunden bis Sekunden)
simultan zu registrieren. Damit kann die Kinetik von Reaktionen
der Wasserspaltungsmaschine in der Fotosynthese aufgezeichnet
und analysiert werden. Der Leiter des Projektes ist Prof. Gernot
Renger, Max-Volmer-Laboratorium des Institutes
für Chemie der TU Berlin.
VERFOLGUNG HOMOSEXUELLER /tui/ Im Mittelpunkt des von der
DFG geförderten Forschungsprojektes von Prof. Dr. Karin Hausen
am Zentrum für
Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung stehen
die Fragen, wie sich die Vorstellungen über Homosexualität
im Verlauf der NS-Zeit änderten, welche Funktion dem vollständig
neuen Konstrukt des Homosexuellen als Staatsfeind im Gesamtkonzept
der NS-Verfolgung hatte und welchen Beitrag Justiz und forensische
Medizin im Verhältnis zur Gestapo in diesem Transformationsprozess
leisteten. Quellen sind die Verlautbarungen der SS, Presseanweisungen
des Propagandaministeriums, Artikel in juristischen und medizinischen
Fachzeitschriften, das Presseecho zu Aufsehen erregenden Strafprozessen
und vor allem die bislang weitgehend unerforschten Akten der Berliner
Staatsanwaltschaft aus der NS-Zeit.
QUANTENCHEMISCHE RECHNUNGEN /tui/ Das Forschungsprojekt
Quantenchemische Rechnungen an ein- und mehrkernigen Vanadiumoxid-Aggregaten
wird an der TU Berlin in der Arbeitsgruppe von Prof. Christoph van
Wüllen, Institut für Chemie, als Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs
546 bearbeitet. Das Projekt ist Bestandteil einer gemeinsamen
Anstrengung, die Vorgänge auf Vanadiumoxid-Katalysatoren besser
zu verstehen. Hier sollen durch quantenchemische Rechnungen an kleinen,
isolierten Vanadiumoxidclustern mit nur wenigen Atomen die elektronische
Struktur dieser Teilchen untersucht sowie chemische Reaktionen an
ihnen modelliert werden. Für mehrkernige Cluster müssen
dabei die aufwändigsten quantenchemischen Rechenverfahren verwendet
werden, um die Kopplung ungepaarter auf verschiedenen Metallatomen
richtig zu beschreiben. Die Ergebnisse sollen auch zur Kalibrierung
einfacherer Rechenmethoden verwendet werden. Das Projekt wird von
der DFG gefördert.
HALBLEITER-SUPRALEITER-HYBRIDE /tui/ Im Rahmen eines DFG-geförderten
Projektes beschäftigen sich Prof. Dr. Christiansen und Dr.
Alejandro Goni vom Institut
für Festkörperphysik der TU Berlin mit dem Thema Halbleiter-Supraleiter-Hybride:
Wechselwirkungen zwischen Flussschlauchgitter und zweidimensionalen
Elektronengasen. Ziel dieses Projektes ist, in einer Schichtstruktur
ein zweidimensionales Elektronengas (2DEG) mit einem Typ-II-Supraleiter
zu verbinden und gegenseitige Wechselwirkungen zu studieren. Darüber
hinaus soll geklärt werden, inwieweit das Streufeld der Flussschläuche
eine Lokalisierung der Ladungsträger im 2DEG bewirken kann.
Weitere mögliche Effekte der Wechselwirkung zwischen 2DEG und
Supraleiter sowie deren Anwendungspotenziale sollen beschrieben
werden.
Leserbriefe
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