TU intern - November 2001 - Aktuelles

Vermarktungsgesellschaft gegründet:

Reich durch Patente

Am 10. Oktober gründeten fünf Berliner Hochschulen gemeinsam mit der Investitionsbank Berlin (IBB) die ipal Gesellschaft für Patentverwertung Berlin mbH. Die Agentur wird ab dem Jahr 2002 Hochschulerfindungen auf ihre Marktfähigkeit hin überprüfen, die Patentanmeldung organisieren und sich anschließend für eine gewinnbringende Vermarktung der Innovationen engagieren. Das umfassende Leistungsspektrum spiegelt sich im Namen wider: Die Abkürzung ipal steht für Innovationen, Patente und Lizenzen.

Die Humboldt-Universität (HU), die Technische Universität (TU), die Freie Universität (FU), die Technische Fachhochschule (TFH) sowie die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) beteiligen sich jeweils zu 9,5 Prozent an der ipal GmbH. Die Investitionsbank Berlin hält als Mehrheitsgesellschafterin 52,5 Prozent der Anteile.

Allein für die ersten beiden Jahre wird mit mehr als 180 Erfindungsmeldungen gerechnet.

Die ipal GmbH wird ihre Arbeit im Januar 2002 aufnehmen. Zunächst stehen die Dienstleistungen ausschließlich den Berliner Hochschulen zur Verfügung. Mittelfristig soll jedoch auch für kleine, innovative Berliner Unternehmen ein spezielles Dienstleistungsangebot entwickelt werden. Die Agentur arbeitet erfolgsabhängig, indem sie einen Anteil von den Einnahmen aus den Lizenzverträgen erhält, die sie für die Hochschulen abschließt. Langfristig soll sich das Unternehmen aus diesen Lizenzeinnahmen selbst tragen. Daher werden nur diejenigen Erfindungen für eine Patentanmeldung ausgewählt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit gewinnbringend veräußert bzw. lizensiert werden können.

Da üblicherweise zwischen einer Erfindung und den Lizenzeinnahmen ein Zeitraum von mehreren Jahren vergeht, wird es voraussichtlich mindestens zehn Jahre dauern, bis der Break-even erreicht wird. Für die zweijährige Startphase ist ein Förderantrag beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der BMBF-Verwertungsoffensive gestellt worden. Ziel dieser Offensive ist es, die Schaffung von professionellen Patent- und Verwertungsagenturen in Deutschland zu fördern.

Durch eine stille Beteiligung stellt die IBB die langfristige Finanzierung der ipal GmbH sicher. Als Landesstrukturbank verfolgt die IBB mit dem Engagement für die Patentagentur ihr langfristiges Ziel, den Wirtschaftsstandort Berlin nachhaltig zu stärken. Durch die Mobilisierung des Patentpotenzials an den Berliner Forschungseinrichtungen und die regionale sowie überregionale Patentverwertung wird ein Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Wirtschaft für beide Seiten gewinnbringend verwirklicht.

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