TU intern - November 2001 - Multimedia

Radio & TV

Er liebte klare Worte und schätzte spitze Formulierungen: Sebastian Haffner. Geboren wurde er 1907 als Raimund Pretzel. In den Jahren des Nationalsozialismus ging er nach London ins Exil: Hier erst wurde aus Pretzel Haffner. Als er nach Deutschland zurückkehrte, war er ausgewiesener Journalist sowie Buchautor und wurde bald ein geschätzter Kolumnist konservativer Couleur. Das Porträt von Christian Walther kehrt zunächst zur prägenden Exilzeit zurück. Annäherungen an Haffner erfolgen durch die Tochter Sarah Haffner und den Sohn Oliver Pretzel, durch Wegbegleiter sowie Beobachter - und mit Fernsehausschnitten aus drei Jahrzehnten: so streitbar und provokativ wie Fernsehen heute nur selten ist. Die „Anmerkungen zu Haffner“ werden am Freitag, dem 16. November 2001 um 21.00 Uhr auf B1 gesendet.

Ohne Aussicht auf Veröffentlichung dokumentierte Thomas Heise 1984 im so genannten Berolina-Haus am Alex in Ostberlin Angestellte und Bürger im Bezirksamt in Berlin-Mitte: drei Wohnungssuchende, eine Mutter, deren Sohn geklaut hatte und nun ermahnt wird; ein Gesuch um Kohlengeld für eine Rentnerin; eine Hausbesetzerin im Grenzgebiet; eine ärmliche Hochzeit mit unfreiwillig komischer Ansprache. Die Begegnung von Staat und Bürger in diesem Brennpunkt der DDR ist von deprimierender Erfolglosigkeit: Der Film wurde nicht zensiert, sondern gleich nach dem Schnitt für jede öffentliche oder interne Vorführung gesperrt. Am Mittwoch, dem 21. November 2001 um 22.40 Uhr auf B1 gewährt „Das Haus 1984“ endlich Einblick.

ehr


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