TU intern - Oktober 2001 - Forschung

Neu bewilligt

GLASTRÄGER /tui/ Glasträger kommen heutzutage schon vermehrt für die Aussteifung von Fassaden oder als tragende Elemente in Glasdächern zum Einsatz. Für die genaue und wirtschaftliche Bemessung ist es notwendig, ihr Tragverhalten und ihre Versagensmechanismen genau zu kennen. In einem DFG-Projekt von Prof. Dr.-Ing. Joachim Lindner vom Institut für Bauingenieurwesen, Fachgebiet Stahlbau wird untersucht, wie sich ein Glasträger im Stabilitätsfall Biegedrillknicken verhält und inwieweit bekannte Berechnungsverfahren aus dem Stahlbau auf den Werkstoff Glas übertragen werden können. Der Einfluss der gefasten Kante, die zweiachsige Biegung infolge des seitlichen Ausweichens des Trägers und die Lagerungen finden besondere Berücksichtigung. Mit Hilfe eines FEM (Finite-Elemente-Methode)-Modells, das durch Versuche experimentell geeicht wird, sollen das Tragverhalten simuliert und Parameterstudien durchgeführt werden.

ENERGIEUMWANDLUNGSANLAGEN /tui/ In einem interdisziplinären Projekt unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Georgios Tsatsaronis, Institut für Energietechnik, TU Berlin, in Zusammenarbeit mit Dr. Ivo Novak, Institut für Mathematik, Humboldt-Universität Berlin, wird an der Entwicklung von Verfahren und Werkzeugen zur Optimierung des Entwurfs komplexer Energieumwandlungsanlagen gearbeitet. Dabei besteht das Ziel darin, die Produktkosten einer Mehrproduktanlage unter besonderer Berücksichtigung betrieblicher und ökologischer Gesichtspunkte zu minimieren. In dem DFG-Projekt werden die drei Optimierungsverfahren iterative thermoökonomische Optimierung, gemischt-ganzzahlige nichtlineare Optimierung und evolutionäre Algorithmen angewendet und weiterentwickelt. Als praxisrelevantes Anwendungsbeispiel für diese Optimierungsverfahren dient der Entwurf einer gasturbinenbasierten Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, die in das Energieversorgungssystem einer Papierfabrik integriert ist.

ENTLADUNGSLAMPEN FÜR AUTOSCHEINWERFER /tui/ Fahrzeugscheinwerfer mit Entladungslampen erfreuen sich wegen der erheblich besseren Fahrbahnausleuchtung wachsender Beliebtheit. Das Licht wird (im Unterschied zu Halogenglühlampen) durch einen winzigen Lichtbogen in einem Quarzkolben erzeugt. Dieser Kolben ist mit Xenon, verschiedenen Leuchtzusätzen und Quecksilber gefüllt. Wegen seiner starken Giftwirkung soll das Quecksilber vollständig substituiert werden. Hierzu wurde vom VDI im Auftrag des BMBF ein Verbundprojekt gestartet, an dem neben dem Fachgebiet Lichttechnik der TU Berlin die Firmen OSRAM (Berlin), Hella (Lippstadt) und das INP (Greifswald) beteiligt sind. An der TU Berlin (Leitung: Prof. Dr. Heinrich Kaase, Dr. Felix Serick) werden insbesondere Grundlagenuntersuchungen zur spektrometrischen Plasmadiagnostik und zur lichttechnischen Bewertung neuartiger Versuchslampen durchgeführt.

GRÜNE HALBLEITERLASER /tui/ Weltweit gibt es derzeit noch keine im grünen Spektralbereich imitierenden Halbleiterlaser, welche die Voraussetzung für zukünftiges Halbleiterlaser-Fernsehen oder Signalübertragung in Fahrzeugen darstellen. Neuartige Kontakt- und Wellenleiterstrukturen, die im Rahmen des Forschungsprojektes "Neuartige Konzepte für II-VI-basierte Halbleiterlaser für den grünen Spektralbereich" entwickelt werden, sollen hier essenzielle Fortschritte wie verringerten Serienwiderstand, hohe Ausgangsleistung und lange Lebensdauer bringen. Das DFG-Projekt wird geleitet von Prof. Dr. Dieter Bimberg, geschäftsführender Leiter des Institutes für Festkörperphysik der TU Berlin.


Leserbriefe

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