TU intern - Oktober 2001 - Multimedia
Unwissenheit schützt vor Kosten nicht
Recherche in Patentdatenbanken ist für Erfinder unerlässlich
Die Universitätsbibliothek
hat jahrelange Erfahrung bei der Recherche in Patentdatenbanken |
Wenn es nach den Grünen geht, müssen künftig
auch Professorinnen und Professoren ihren Arbeitgeber informieren,
wenn sie eine Erfindung bei den Patentämtern anmelden wollen.
Dies sieht ein Gesetzesänderungsantrag zu Arbeitnehmererfindungen
(Drucksache 14/5975) vor, den die Fraktion der Grünen im Bundestag
eingebracht hat.
Wenn die Erfindung später wirtschaftlich genutzt werden soll,
sind Patentanmeldungen in mehreren Ländern sinnvoll, was
leicht Kosten von mehreren zehntausend Mark verursachen kann.
Die Anmeldung und Finanzierung einer Erfindung kann vergeblich
gewesen sein, wenn sich hinterher herausstellt, dass weltweit
hierzu schon Patentanmeldungen vorliegen. Eine vorgeschaltete
intensive Patentrecherche kann solchen bösen Überraschungen
vorbeugen.
Die IVT (Informationsvermittlung Technik) der Universitätsbibliothek
hat jahrelange Erfahrungen mit Patentrecherchen. U. a. hat sie
bis vor wenigen Jahren einen Beratungsstand im Deutschen Patent-
und Markenamt (DPMA), Auslegestelle Berlin, betrieben.
Die IVT benutzt für ihre Recherchen sowohl die kostenfreien
Patentdatenbankangebote der Patentämter, wie auch die der
kommerziellen Patentdatenbanken. Für einen kurzen Patentüberblick
reicht die Seite http://de.espacenet.com/
aus, wenngleich auch die Recherchemöglichkeit auf wenige
Dokumentenfelder und der Zeitraum auf die letzten zwei Jahre beschränkt
ist. Seit der Hannover Industriemesse 2001 wird vom DPMA ein kostenfreies
Archiv DEPATISNET der
Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Offenlegungs-
und Patentschriften sind ab 1987 im Volltext recherchierbar. Die
Universitätsbibliothek bietet eine Zusammenstellung von wichtigen
Patentdatenbanken auf ihrer Web-Seite http://www.ub.tu-berlin.de/datenbank/datenbank_allgemein.html#3.
Eine Liste von Patentdatenbanken hat u. a. auch die Universität
Ilmenau im WWW zusammengestellt.
Für anspruchsvollere Patentrecherchen vor allem für
diejenigen, die selbst ein Patent anmelden wollen, sind die kostenfreien
Datenbanken in der Regel nicht ausreichend. Kommerzielle Patentdatenbanken
bieten eine Fülle von Datenfeldern an, um z. B. statistische
Auswertungen zu ermöglichen, um nach Neuheiten, technischen
Vorteilen und Besonderheiten zu recherchieren. Auch bibliographische
Datenbanken, die Patentdokumente auswerten, sind in ihrem Dokumentenbestand
zwar nicht vollständig, dafür bieten sie bessere fachliche
Auswertungen und ermöglichen Recherchen, die in den reinen
Patentdatenbanken zu keinem Ergebnis führen. Die IVT bietet
Kurse für Datenbankrecherchen
einmal in der Woche mittwochs an. Werden Patentrecherchen gewünscht,
können Einführungskurse für die kostenfreien Datenbanken
nach telefonischer Absprache angeboten werden. Für die kommerziellen
Datenbanken ist die Kenntnis von Retrievalsprachen und der Überblick
über die Dokumentenstruktur dieser Datenbanken unerlässlich.
Daher ist eine fachliche Beratung durch die IVT ratsam, die auf
Wunsch mit Ihnen gemeinsam Patentrecherchen gegen eine Kostenbeteiligung
von 180,- DM durchführt.
Dieter Scharna
Leserbriefe
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