TU intern - Oktober 2001 - Wahl
Prof. Dr. Dieter Bimberg, Institut für Festkörperphysik
an der TU Berlin
1.
Welche Schwerpunkte würden Sie setzen, wenn Sie zur neuen Senatorin
/ zum neuen Senator für Wissenschaft, Forschungund Kultur gewählt
werden würden?
Ich würde mit gestalterischem Willen die im Zuge der Wiedervereinigung
enorm gewachsene Landschaft der ausseruniversitären Institute
in ihren Kosten und ihrer Leistung für die Stadt und die
Bundesrepublik mit den Hochschulen vergleichen (bench marking).
Die bei den dort tätigen Hochschullehrern sicherlich vorhandene
Bereitschaft 4 SWS in der Pflichtlehre tätig zu sein, könnte
z.B. bei der nach Adlershof übersiedelnden math-nat Fakultät
der HUB zu enormen Ersparnissen führen. Das von Frau Senatorin
Goehler in Ihrem TSP Beitrag vom 22.8. benutzte Argument, Berlin
würde ausseruniversitäre Institute im Gegensatz zu Hochschulen
nur zum Teil bezahlen (den Rest bezahle der Bund) und deshalb
müsse sich das Land prioritär für deren Schutz
unabhängig von deren tatsächlicher Leistung einsetzen,
ist zu strukturkonservativ und innovationsfeindlich. Ich würde
den vom Übergangssenat gekippten Zukunftsfonds von 250 Mio.
DM in Schritten von 50 Mio. DM pro Jahr reetablieren. Berlin benötigt
neue Arbeitsplätze basierend auf Zukunftstechnologien. Von
Events wie der Love Parade alleine können 3.7 Mio. Menschen
nicht leben.
2. Was wäre Ihre erste Handlung, wenn Sie Präsidentin/Präsident
der TU Berlin wären?
Alles zu tun was nötig ist, um den von Präsident Ewers eingeschlagenen
und richtigen Weg einer gegenseitigen Übertragbarkeit von Personal-und
Sachmitteln in die Tat umzusetzen. Dies wird auf der Arbeitsebene
enorme kreative Freiräume schaffen. Weiterhin würde ich
mich um ein Investitionsprogramm nicht nur für Neuberufene
sondern für die hier seit mehr als 5 Jahre arbeitenden Gruppen
kümmern. Es gibt an der TU einen genau 10 Jahre währenden
Investitionsstau, der die Qualität der Diplom-und Doktorarbeiten
und damit die Arbeitsplatzchancen der Absolventen/innen auf die
Dauer massiv beeinflusst.
zurück zur Übersicht
Leserbriefe
|