TU intern - Oktober 2001 - Wahl
Fred Kapella, Kapella Baustoffe GmbH, TU-Alumnus
In
einer Zeit zunehmend knapper werdender Mittel, in einer Zeit der
totalen Sozialisierung von Schulangebot, Studienangebot und Kultur
und damit Fehlen von Anreizen zu Höchstleistungen, ist es besonders
schwer, die von ihnen gestellten Fragen zu beantworten, ohne dabei
nicht gleich ins "militante Lager" abzugleiten.
Ich habe mich zu folgendem Statement durchgerungen:
1. Welche Schwerpunkte würden Sie setzen, wenn Sie zur
neuen Senatorin / zum neuen Senator für Wissenschaft, Forschung
und Kultur gewählt würden?
Kassensturz: Welche Mittel stehen zur Verfügung, welche Mittel
werden heute wozu aufgewandt?
Feststellungen des Personalstatus: Wie viel Personal ist für
welche Funktion zur Zeit eingesetzt? Sind die wahrgenommenen Aufgaben
tatsächlich Aufgaben des Staates? Können die Aufgaben
ggf. auch privatwirtschaftlich organisiert werden? Wie kann der
Personalstand durch Produktivitäts-, Effizienzsteigerung
reduziert werden, um mehr investive Mittel im Ressortbereich zur
Verfügung zu haben?
Bewertung / Prioritäten im Aufgabenbereich setzen
2. Was wäre Ihre erste Handlung, wenn Sie Präsidentin
/ Präsident der TU Berlin wären?
Auch hier würde ich mit einem Kassensturz beginnen, Analyse
der Personalstruktur in den einzelnen Fachbereichen und der Verwaltung
sowie Analyse von Studiendauer und Qualität der Abgänger.
Ziel hier:
- weg von zu langer Studiendauer, Aufbau von Instrumentarien
- Förderung der Elite
- Qualitätsoffensive sowohl auf Seiten des Lehrpersonals
als auch auf Seiten der Studenten.
Aufbau einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und
Universität, nicht nur zwischen den namhaften Großunternehmern,
sondern hinein in den kleinsten Mittelstand (gemeinsame Projekte,
Studienarbeiten, Forschung und Entwicklung, Praktika, bedarfgerechte
Ausbildung)
3. Was können aus Ihrer Sicht Medien und Universität
tun, damit nicht nur über Kultur, sondern auch über
die Anliegen aus Wissenschaft und Hochschule gesprochen und diskutiert
wird?
Die Universität muss stärker den Pressekontakt zu den entsprechenden
Redaktionen pflegen, und da der Bereich Bildung in den meisten Zeitungen
nur stark unterrepräsentiert ist, müssen über einen
engeren Kontakt zu den Wirtschaftsredaktionen bis hin zur Lokalpresse
die Themen intensiv platziert werden. Intensiv bedeutet, attraktiv
aufbereitet, die Neugier der Redaktionen weckend, Veranstaltung
regelmäßiger Pressekonferenzen mit dem Herausstellen
echter Presse-Highlights. (Viele Themen sind es, müssen aber
erst zum Highlight gemacht werden!)
zurück zur Übersicht
Leserbriefe
|