TU intern - Oktober 2001 - Wahl
Prof. Dr. Marlene Kück, Vorstandsmitglied der Bank für
kleine und mittlere Unternehmen AG und der Berliner Bürgschaftsbank
AG
1. Welche Schwerpunkte würden Sie setzen, wenn Sie zur
neuen Senatorin / zum neuen Senator für Wissenschaft, Forschung
und Kultur gewählt werden würden?
Für die Hochschulen würde ich zwei Schwerpunktbereiche
lokalisieren: Wie kann durch eine Vereinheitlichung der Studiengänge
eine maßgebliche Verkürzung der Studiendauer erreicht
werden? Hierzu wäre die Frage zu prüfen, ob die Universitäten,
ähnlich wie die Fachhochschulen, nicht anwendungsbezogene
Studiengänge mit kurzen Laufzeiten (max. 8 Semester) anbieten
könnten? Der weitere Schwerpunktbereich bezieht sich auf
die Stärkung der fachübergreifenden Forschungsaktivitäten
und der interdisziplinären Forschungsverbände, d. h.,
für solche Projekte, die nach meiner Auffassung in der Vergangenheit
besonders große Leistungsbeiträge - vor allem in der
Grundlagenforschung - zu verzeichnen haben, sollte das Land den
Universitäten Sondermittel zur Verfügung stellen.
2. Was wäre Ihre erste Handlung, wenn Sie Präsidentin
/ Präsident der TU Berlin wären?
Ich würde unverzüglich Kontakt mit der Wissenschaftsverwaltung
aufnehmen, um die Zukunft des Hochschulvertrages zu klären.
Insbesondere hätte ich Interesse daran, zu erfahren, ob der
Senat tatsächlich an dem Ziel festhält, erhebliche Mittel
aus dem Hochschulbereich abzuziehen. Falls dies zutreffen sollte,
bliebe nichts anderes übrig, als die vorhandenen Verträge
zu kündigen, da deren Basis weggefallen ist. Allerdings müsste
dieses Vorgehen mit den übrigen Hochschulen in Berlin abgestimmt
werden und eine breite Debatte über die Zukunft der Hochschulen
nach sich ziehen.
3. Was können aus Ihrer Sicht Medien und Universität
tun, damit nicht nur über Kultur, sondern auch über
die Anliegen aus Wissenschaft und Hochschule gesprochen und diskutiert
wird?
Die Universitäten müssen ihr Anliegen "spannend" verpacken.
Wenn dies gelingt, interessieren sich die Medien und die Öffentlichkeit
für die Hochschulen. Warum gibt es keinen "Hochschul-ticker",
der täglich die Medienwelt mit interessanten Geschichten versorgt?!
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