TU intern - Oktober 2001 - Wahl
Prof. Dr. Helmut Schwarz, Institut für Chemie
1.
Welche Schwerpunkte würden Sie setzen, wenn Sie zur neuen Senatorin
/ zum neuen Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur
gewählt werden würden?
- Obwohl Wissenschaft sehr viel mehr mit "Kultur" zu
tun hat als es die meisten Politiker ahnen, bestünde meine
ersten Amtshandlung als Senator darin, für eine Trennung
der Ressorts zu sorgen: In Berlin hat es seit Manfred Erhardts
Weggang kein Senator mehr vermocht, Wissenschaft und Forschung
die gebührende Aufmerksamkeit zu geben.
- Eine der drei Landesuniversitäten überführte
ich in eine Stiftungsuniversität, und diese wäre nach
dem Vorbild amerikanischer, britischer oder französischer
Eliteuniversitäten zu strukturieren.
- Der politisch gewollten Angleichung von Universitäten und
Fachhochschulen machte ich ein Ende. Ich unternähme Anstrengungen,
statt der Erzeugung eines dysfunktionellen Hybrids die Profilierung
der beiden Institutionen zu fördern.
- Den Universitäten räumte ich das Recht ein, alle Studierende
selber auszuwählen.
2. Was wäre Ihre erste Handlung, wenn Sie Präsidentin/Präsident
der TU Berlin wären?
- Die Pädagogisierung von Universitäten beenden.
- Bei der überfälligen x-ten Reform der Universitäten
mich nicht der Gefahr auszusetzen, wissenschaftliche Hochschulen
mit Industrieunternehmen zu verwechseln.
- Weil Grundlagenforschung der einzige Motor wirklicher Innovation
darstellt und weil Ideen nun einmal von Individuen und nicht von
Kollektiven geboren werden, setzte ich weniger auf Programmforschung
sondern investierte in Talente.
- Humboldts (modifizierbare) Ideen am Leben erhalten, indem ich
als TUB-Präsident versuchte, in Berlin das Motto des früheren
Stanford-Präsidenten Gerhard Casper zu implementieren: "Berufe
die besten Köpfe und wähle die geeigneten Studenten
aus".
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