TU intern - Oktober 2001 - Wahl
Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Institut für Mathematik
1.
Welche Schwerpunkte würden Sie setzen, wenn Sie zur neuen Senatorin
/ zum neuen Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur
gewählt werden würden?
Dazu würde ich mich nicht wählen lassen, schon deshalb,
weil die Zusammenstellung "Wissenschaft, Forschung und Kultur"
Unsinn ist: Wissenschaft und Forschung kann man mit Schulesinnvoll
und produktiv kombinieren, und/oder mit Umwelt. Der Regierende
Bürgermeister gilt als Opern-Fan: man sollte ihm allemal
einen Wissenschafts-Fan zur Seite stellen!
2. Was wäre Ihre erste Handlung, wenn Sie Präsidentin/Präsident
der TU Berlin wären?
Erste Handlung: Zuhören. Fragen Sie den Präsidenten, den Kanzler,
einen Dekan, eine Sekretärin - die zeichnen sehr sehr unterschiedliche
Bilder davon, was an der TU läuft, was funktioniert, was produktiv
und herzeigbar ist, benennen Ihnen aber auch ganz unterschiedliche
Problembereiche. Unbedingt würde ich auch hören wollen,
wo die einzelnen Institute, Fakultäten und Forschungszentrum
Ihre STÄRKEN, PERSPEKTIVEN und ZIELE sehen - und was ihnen
fehlt, um die zu entwickeln. In den letzten zehn Jahren wurden die
Fragen vielfach zu negativ gestellt, unter Kostendruck: wir würden
doch viel lieber in der Zielgeraden, unter Perspektivendruck arbeiten!
Auch glaube ich, dass man das, was die TU leistet, noch viel mehr
publik machen muss - die Arbeit der Pressestelle ist da enorm wichtig.
Die Zielrichtung geht dabei nach außen wie nach innen: mir
fehlt an der TU immer noch viel "wir-Gefühl", das
"wir machen das (gemeinsam)", und ein gelegentliches "das-ist-auch-gut-so".
Andererseits gibt es an der TU noch massive Problembereiche, in
denen gelegentlich die Qualitätskontrolle nicht funktioniert
(zentrale Hörsaalvergabe, Gebäudeinstandhaltung, Personalabteilung,
Abrechnung...) Da würde ich Zielvorgaben, Servicegedanken und
Kundenorientierung einfordern; dafür muss man aber auch die
Infrastruktur garantieren (z. B. ein funktionierendes, transparentes
Buchungssystem)!
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