TU intern - Oktober 2001 - Aktuelles
Thesenpapier von BDI und DIHT:
Mehr Wettbewerb - weniger Regulierung
Wettbewerb ist das Schlüsselwort
für Effizienz in der öffentlichen Forschung |
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Deutsche
Industrie- und Handelstag (DIHT) haben eine gemeinsames Thesenpapier
"Die öffentliche Forschungslandschaft in der Wissensgesellschaft:
Mehr Wettbewerb - weniger Regulierung" herausgegeben. Darin
vertreten sie die Auffassung, Deutschland drohe im Wettlauf in die
industrielle Wissensgesellschaft Deutschland hinter die führenden
Industriestaaten zurückzufallen. Eine Ursache sehen BDI und
DIHT in der zu geringen Effizienz des deutschen Innovationssystems,
das von Forschung und Entwicklung bis hin zur erfolgreichen Markteinführung
neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen reicht. "The
World Competetiveness Yearbook von 1999" verweise Deutschland
bei den Outputfaktoren des Innovationssystems - wie zum Beispiel
den Anwendungen neuer Technologien oder der Verfügbarkeit von
Ingenieuren und IT-Fachkräften - abgeschlagen in das hintere
Mittelfeld.
D er Beitrag der öffentlich finanzierten Forschung zur Lösung
von Problemen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik sei zu gering,
wie der Wissenschaftsrat in seinen im Juli 2000 verabschiedeten
"Thesen zur künftigen Entwicklung des Wissenschaftssystems
in Deutschland" festgestellt hat. Eine Ursache hierfür
sind die immer noch viel zu starren Strukturen in der deutschen
Forschungslandschaft. BDI und DIHT stellen daher Thesen für
mehr Freiheit und Wettbewerb in der öffentlichen Forschung
zur Diskussion. Die Thesen im einzelnen:
- Wissensunternehmen statt Staatsbürokratie: Das politisch-administrative
Korsett in der öffentlich finanzierten Forschung Deutschlands
ist zu eng geschnürt und behindert deren Leistungsfähigkeit.
- Höhere Effizienz der öffentlichen Forschung nur durch
Wettbewerb.
- Ausbau der projekt- und programmorientierten Förderung:
Wettbewerb in der Forschung kann so am wirksamsten erreicht werden.
- Staatliche Vorsorge- und Ressortforschung in den Wettbewerb
einbeziehen: Die Mittel der staatlichen Vorsorge- und Ressortforschung
werden am ehesten optimal eingesetzt, wenn sie in Programmen und
Projekten definiert und im Wettbewerb vergeben werden.
- Forschungsprogramme zur Steigerung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit
im Dialog mit der Wirtschaft festlegen.
- Stärkere Vernetzung innerhalb der deutschen Forschungslandschaft.
- Gleiche Ausgangsbedingungen für den Wettbewerb schaffen:
Alle Forschungsinstitute und Hochschulen müssen sich unabhängig
von ihrer Zugehörigkeit zu einer Wissenschaftsorganisation
an den verschiedenen Wettbewerbsverfahren beteiligen können.
- Autonomie und Wettbewerb in der Hochschullehre.
- Mehr staatliche Mittel für die Forschung: Das Ziel, die
öffentlichen Mittel für Forschung durch mehr Eigenverantwortung,
Wettbewerb und Kooperation in der Wissenschaft deutlich wirksamer
einzusetzen, hat Priorität.
tui
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