Kanadisches Abenteuer für TU-Studierende

Universität Calgary bietet seinen "Internationals" regelmäßige Exkursionen in die umliegende Bergwelt

Die Wahrscheinlichkeit, auf Wanderungen in Calgarys Umgebung jemanden zu treffen, ist gering
Location: Calgary
Update: Wed, Mar 06/09 : 00 am
Conditions: Moderate ice crystals
Sky: Few clouds
Temperature: -27.0° C
Wind chill: -34.0° C
Humidity: 68 %
Wind: Northwest/11 kph
Pressure: 767.33 mmHg
Visibility: 8.0 kilometers

Calgary, so nahe zu den Rocky Mountains gelegen wie etwa München zu den Alpen, mit spätestens seit den Olympischen Winterspielen 1988 so berühmten Skiorten wie Banff und Lake Louise, bietet für Wintersportler aller Couleur ein gewaltiges Szenario und das auch noch im März oder April, wo in Deutschland zumeist schon der Frühling Einzug gehalten hat.

Ein großes Abenteuer erleben derzeit zwei TU-Austauschstudierende (Vermessungswesen im Hauptstudium) an der Universität Calgary. Die Uni selbst hat weit mehr zu bieten als ihre geografische Lage. Im nordamerikanischen Vergleich schneidet Calgary im Preis-Leistungsverhältnis (für das Studium ist zu bezahlen) überdurchschnittlich gut ab, renommierte Professoren und Assistenten sorgen für ein hohes akademisches Niveau. Im Unterschied zu heimischen Instituten werden Instruktoren, wie die Dozenten hier genannten werden, nicht auf Lebenszeit berufen, sondern mehr oder weniger nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten angeheuert. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn kurz vor Weihnachten ein zweiwöchiger Intensivkurs bei einem Spezialisten für ein bestimmtes Gebiet absolviert werden kann und man dafür volle Akkreditierung für sein Studium erhält. Effektives Studieren ist hier mehr ein gelebtes Konzept als ein unerreichtes Ideal. Aus unseren zwei Semestern pro Jahr hat man hier vier gemacht, wovon sich zwei über Herbst und Winter mit einer Dauer von rund 13 Wochen erstrecken. Die beiden anderen bieten durch intensivierte Frühlings- und Sommerkurse die Gelegenheit, die Gesamtstudienzeit zu reduzieren, oder um einfach nur Jobs nachzugehen.

Der Studienalltag ist gestrafft, Vorlesungen und Übungen sind ähnlich wie bei uns. Jedoch bedeutet die Einschreibung in einen Kurs automatisch, dass die entsprechenden Leistungsnachweise zu erbringen sind, denn zu jedem Kurs gehört auch eine abschließende Zensur. Einfaches mithören gibt es hier nicht. Man hat ja auch eine beträchtliche Summe für den Kurs bezahlt. Kehrseite mag allerdings sein, dass allzu großer Tiefgang fehlt, denn es geht hier nicht um freiwilligen Lerneifer. Ein vielschichtiges Freizeitangebot mit allen nur erdenkbaren Sportarten bereichert das Uni-Umfeld. Für ausländische Studenten, "Internationals" genannt, werden regelmäßig Exkursionen in die umliegende Bergwelt oder einfach nur Kino- oder Opernbesuche organisiert. Abschalten kann man auf Wanderungen in den nahegelegenen Nationalparks. Die Wahrscheinlichkeit, dort jemandem zu begegnen, ist äußerst gering.

Christian Gruber/Kathrin Riedel


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