EAP-Kommission ist kein "Wohlfahrtsausschuss"

Strukturelle Veränderungen an der TU Berlin notwendig


In die Zukunft schauen, wer möchte das nicht? Veränderungsvorschläge liegen auf dem Tisch

Bis Ende 2005, das heißt für die verbleibende Laufzeit der Hochschulverträge, wird sich nach der mittelfristigen Finanzplanung des Kanzlers der TU Berlin, Wolfgang Bröker, die Deckungslücke (so genannte Pauschale Minderausgabe) auf ca. 18 Millionen Euro (6,5 Prozent des Haushalts der TU Berlin) erhöht haben. Zustande kommt sie nicht durch Misswirtschaft an der TU Berlin, sondern vor allem durch einen nicht ausfinanzierten Personalhaushalt (vgl. hierzu auch den Beitrag oben zum Haushalt der TU Berlin).

Mit Bewirtschaftungsmaßnahmen allein könne diese Haushaltsunterdeckung nicht mehr beseitigt werden, so Präsident Kutzler, sondern sie erfordere strukturelle Veränderungen an der TU, das heißt gezielte Reduktionen in der Ausstattung. Bei Anwendung von Bewirtschaftungsmaßnahmen würde dies Besetzungsquoten bei den Professoren und im Akademischen Mittelbau von unter 70 Prozent zur Folge haben. Derartig niedrige Besetzungsquoten erscheinen jedoch angesichts der damit verbundenen Verschlechterung der Studierbarkeit von Studiengängen, der negativen Auswirkungen auf herausragende Berufungen und des Wettbewerbs, dem die TU Berlin verstärkt ausgesetzt ist, unverantwortlich. Der Präsident und der Akademische Senat hatten daher die EAP-Kommission beauftragt, strukturverändernde Maßnahmen bis hin zur Einstellung von Studiengängen beziehungsweise Schließung von Fachgebieten zu empfehlen, mit denen das Haushaltsdefizit beseitigt werden kann. Strukturelle Einschnitte in das Angebot der TU Berlin seien immer schwer, so Präsident Kutzler, angesichts der Haushaltslage aber unausweichlich.

Die EAP-Kommission hat ihre Empfehlungen vorgelegt. Ihrem internen Spitznamen "Wohlfahrtsausschuss" konnte sie nicht gerecht werden, denn Wohltaten hat die Kommission nicht zu verteilen, im Gegenteil. Die Bandbreite ihrer Empfehlungen reicht von Schließungen und Reduktion von Fachgebieten in den einzelnen Fakultäten, über die Einstellung von Studiengängen bis hin zur Verringerung von Kapazitäten in einzelnen Studiengängen.

Um die Diskussion in den Fakultäten anzuregen und die Kompetenz der Fakultäten herauszufordern sind die Fakultäten aufgefordert bis Weihnachten zu den Empfehlungen Stellung zu nehmen, damit die EAP-Kommission bis Ende des Wintersemesters 2002/03 den Strukturplan, quasi als einen Masterplan der TU Berlin, dem Akademischen Senat zur Beschlussfassung vorlegen kann.

tui


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