Neuberufen

Blicke in die Nanowelt der Reibkontakte

Valentin Popov ist seit Juli Professor für Mechanik an der TU Berlin

Valentin Popov leitet seit einigen Monaten das Fachgebiet Systemdynamik

Ob Bremsen und Verbrennungsmotoren oder Insekten und mikromechanische Geräte - wie gut sie funktionieren, darüber entscheiden in Technik und Natur Adhäsions- und Reibungsprozesse. An der TU Berlin gibt es einen der wenigen Lehrstühle in Deutschland mit dem Schwerpunkt Reibungsphysik. Seit Juli leitet Valentin Popov, Professor für Mechanik, das Fachgebiet Systemdynamik und Reibungsphysik an der TU Berlin.

Valentin Popov kommt von der Russischen Akademie der Wissenschaften in Tomsk, Westsibirien. Der Physiker studierte und promovierte an der Lomonosow-Universität in Moskau. Seine Forschungsaktivitäten decken beinahe alle Bereiche der Theoretischen Physik ab: von der Physik der Halb- und Supraleiter, Werkstoffmechanik, Reibungsphysik bis zur Entwicklung neuer numerischer Simulationsmethoden.

Die Bundesrepublik kennt er aus früheren Forschungsaufenthalten, zuletzt als DAAD-Gastprofessor an der Universität Paderborn. Deutschland ist für ihn als Forschungsstandort attraktiv. "Die Industrie hier hat großes Interesse an meinen Forschungen, und mir ist es sehr wichtig, dass meine Ergebnisse praktische Anwendung finden." Aktuell richtet sich sein Interesse auf theoretische Untersuchungen zu Nanomaschinen sowie zu Bruch-, Reibungs- und Verschleißprozessen in Fahrzeugen und in mechatronischen Systemen - Regeltechnik, die durch Computerchips gesteuert wird.

Parallel zu seiner Professorentätigkeit ist Valentin Popov seit 1997 Direktor des "Internationalen Wissenschaftlichen Projektzentrums für Physikalische Mesomechanik der Werkstoffe" in Tomsk - ein Gemeinschaftsprojekt der Staatlichen Materialprüfungsanstalt Stuttgart und der Russischen Akademie der Wissenschaften zur Materialforschung.

Heike Krohn


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