TU intern - Februar/März 2002 - Lehre & Studium
Aktiv handeln gegen
Rechts
Für Lehramtsstudierende
ist das Thema Rechtsextremismus immer virulent. In der
DGB-Jugendbildungsstätte im Flecken Zechlin trafen sich künftige
Lehrerinnen und Lehrer der Sozialkundedidaktik, unterstützt
durch die Abteilung Berufsbildende Schulen der GEW,
zu einem Wochenendseminar mit Prof. Dr. Hanns-Fred Rathenow vom
Institut für
Gesellschaftswissenschaften und historisch-politische Bildung
der TU Berlin.
Die Studierenden näherten
sich dem Thema Rechtsextremismus in BRD und DDR durch einen Film
und diskutierten einen Vortrag des Antifaschistischen Pressearchivs
und Bildungszentrums Berlin über Organisation, Musik, Texte,
Symbolik und Outfit rechtsextremer Jugendlicher sowie über
rechtes Gedankengut: Rassismus, Antisemitismus, übersteigerter
Nationalismus oder Leistungsideologien. Berufsschullehrer und -lehrerinnen
aus Berlin und Brandenburg berichteten über Erfahrungen und
Interventionsstrategien: über die Dominanz rechter Jugendlicher
im brandenburgischen Zehdenick oder die Schülerinitiative zur
Wiederherstellung des dortigen jüdischen Friedhofes. Sie gaben
wertvolle Anregungen für Lösungsmöglichkeiten und
Reaktionen, wenn Rechtsextremismus im Schulalltag auftaucht: Leugnung
des Holocaust im Unterricht oder die Uniformierung mit
Springerstiefeln und Bomberjacken.
Auch Kooperationsmöglichkeiten
verschiedener Bildungsträger wurden vorgestellt, die Unterrichtsbehandlung
von Rechtsextremismus, Migration, Macht und Widerstand erprobt.
Das besondere Plus der Veranstaltung: Die Studierenden konnten sich
intensiver kennen lernen und so der Gefahr der Isolation während
des Studiums leichter entgehen. Eine Wiederholung im Wintersemester
2002/03 ist gewünscht und geplant, falls wiederum Mittel zur
Verfügung stehen.
Barbara
Krabbe,
Studentin
Leserbriefe
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