TU intern - Februar/März 2002 - Vermischtes
Buchtipp
TU
intern fragt Menschen in der Uni, was sie empfehlen können.
Thomas Altmeppen, Praktikant, Pressestelle
Werden in Zukunft die
Glücklichen Arbeitslosen einen Kulturkampf mit
abgehetzten Angestellten ausfechten? Peter Glotz zeichnet die Kampflinien
nach in Die beschleunigte Gesellschaft - Kulturkämpfe
im digitalen Kapitalismus. Er entwirft einen Ausblick auf
die Welt von 2010, der leicht verständlich sein soll, was auch
gelungen ist. Der Autor lehnt das dunkle Geraune der Schwarzseher
genauso ab wie den verklärten Optimismus der Marktschreier.
Die neuen Technologien werden zwar vieles in der Kultur ändern,
doch bleibt es ein Kapitalismus im neuen Gewand, der digitale
Kapitalismus eben. Die Wertschöpfung werde weiter entmaterialisiert
und dezentralisiert, die Betriebshierarchien würden verflachen
und Arbeitnehmer stärker gezwungen, Unternehmer in eigener
Sache zu werden. Gleichzeitig werden die schnell verfügbaren
Bilder die Gesellschaft verändern. So werde es wohl noch mehr
symbolische Politik und neue Formen von Pädagogik, Nachrichten,
Film und Literatur geben. Aber Peter Glotz ist weit davon entfernt,
hier den Untergang des Abendlandes heraufzubeschwören.
Peter Glotz: Die beschleunigte
Gesellschaft - Kulturkämpfe im digitalen Kapitalismus, rororo,
8,90 €.
Leserbriefe
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