TU intern - Februar/März 2002 - Alumni

Europäischer IT-Preis 2002:

Weit weg und doch alles im Griff!


Die Firma von TU-Absolvent Christian Wild (l.) erhielt den Europäischen IT Preis 2002. Seit 1996 stellt er Systeme im Bereich Visualisierung und technisches Gebäudemanagement her

Ich bin gerade auf Reisen und würde trotzdem gerne wissen, „wer zu Hause vor der Tür steht“, möchte meine Heizung aus der Ferne einstellen, vielleicht abends mal das Licht angehen lassen und möglichst noch eine Alarmanlage haben, die mir gleich mitteilt, wenn jemand einbricht. Und natürlich interessiert mich die aktuelle Temperatur in meinem Swimmingpool. Dieser Wunsch klingt umständlich und vor allen Dingen teuer. In der Firma von TU-Absolvent Christian Wild - der ICONAG Aktiengesellschaft in Mainz - stellt man jedoch diese Technik zu akzeptablen Preisen her. Und dies offensichtlich mit soviel Erfolg, das die Firma Ende vergangenen Jahres mit dem Europäischen IT Preis 2002 ausgezeichnet wurde. Seit 1996 werden hier Produkte und Systeme im Bereich Visualisierung und technisches Gebäudemanagement hergestellt. Neu auf dem Markt ist der so genannte Internet Controller ic.1, mit dem sich Gebäude und Anlagen über Internet und Handy überwachen lassen. Dieses kleine Gerät, dass an die Telefonleitung angeschlossen und in den Sicherungskasten installiert wird, kann fern- und zeitschalten, kann Alarm geben, dient zur Videoüberwachung und zeichnet Temperaturen und Energieverbrauch auf. „Das Besondere ist, dass man über jeden Internetzugang auf den ic.1 zugreifen kann und das nicht nur vom PC, sondern auch vom WAP-Handy“, erklärt Christian Wild. Kunden hierfür sind sowohl private Abnehmer als auch Großkunden, die ganze Anlagen oder größere Gebäude zu überwachen haben. Nachdem Christian Wild 1996 sein Doppelstudium an der TU Berlin (Wirtschaftsingenieurwesen) und an der ESC Lyon abgeschlossen hatte, machte er sich mit seinem Schulfreund Thomas Fritz (FH Darmstadt) 1996 selbstständig. Während sich der Wirtschaftsingenieur von der TU Berlin um die kaufmännische Seite kümmert, hat sein Partner den technischen Bereich übernommen. „Eine Partnerschaft ist wie eine Ehe“, erklärt Christian Wild das Verhältnis zu seinem Mitgründer. Mittlerweile beschäftigt die ICONAG 22 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. „Wenn alles gut geht, machen wir in 2002 einen Umsatz von 3,5 Millionen Euro“, hofft Christian Wild. Der positive Auftakt mit dem neuen, preisgekrönten ic.1 gibt dazu allen Grund. Auf die Frage, ob er denn zuhause auch einen ic.1 installiert hat, muss er lachen: „Ich würde gerne, aber alle Prototypen, die wir bisher gebaut haben, sind uns schon aus den Händen gerissen worden.“ Doch Ende Februar gibt es einen von den bereits verkauften 2300 Stück.

Bettina Klotz


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