TU intern - Februar/März 2002 - Internationales
ÜBERFLUSS ERZEUGT KRIEG /tui/ Krieg wird heute nicht mehr
um knappe Rohstoffe geführt, sondern im Gegenteil um Ressourcen,
die im Überfluss vorhanden sind. Das behauptet eine Studie des
Worldwatch Institutes in Washington, wie New Scientist
im Januar berichtet. Der Überfluss der Ressourcen ziehe Gruppen
an, die Gewalt initiieren, um die Kontrolle über lukrative Ressourcen
zu bekommen. Sie seien naturgemäß auch nicht an der Beendigung
des Konflikts interessiert, da dessen Fortsetzung sehr viel gewinnbringender
sei. Die Autoren der Studie fordern, das Thema auf die Tagesordnung
des Weltgipfels über nachhaltige Entwicklung im August 2002 in
Johannesburg zu setzen.
SPITZENFORSCHER ZURÜCK
/pog/ Ein neuer Millionenpreis, der Sofja-Kovalevskaja-Preis,
lockt Spitzenforscher für die nächsten drei Jahre nach
Deutschland. 8 der 29 Preisträger kommen aus den USA, davon
stammen fünf ursprünglich aus Deutschland. Am 31. Januar
wurde der neugeschaffene und nur einmalig ausgelobte Preis in Anwesenheit
von Forschungsministerin Edelgard Bulmahn an die besonders begabten
Nachwuchswissenschaftler verliehen. Mit dem Preisgeld von bis zu
1,2 Millionen Euro sollen die acht Forscherinnen und 21 Forscher
drei Jahre lang Forschungskooperationen an deutschen Einrichtungen
ihrer Wahl durchführen und Nachwuchsgruppen aufbauen. Gestiftet
wurde der Preis in einer Gesamthöhe von 21,5 Millionen Euro
von der Bundesregierung, um die Internationalisierung der Forschung
in Deutschland zu fördern.
www.humboldt-foundation.de/de/aktuelles/presse/pn/index.htm
GEMEINSAMES DACH /pog/
Das Bundeskabinett hat am 16. Januar einen Gesetzentwurf zur Gründung
einer Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Insititute
im Ausland, Bonn verabschiedet. Die Stiftung soll für
die sieben geisteswissenschaftlichen Institute ein gemeinsames Dach
bilden und über eine halbe Million Euro verfügen.
www.bmbf.de/presse01/544.html
MOBILITÄTSHILFE
IM AUSLAND /pog/ Ab sofort wird die Mobilitätsbeihilfe
für Auslandsstudien nicht mehr auf das BAföG angerechnet.
Damit bleibt auch deutschen BAföG-Empfängern die Beihilfe
in voller Höhe von 307 Euro erhalten. Anders als bei ihren
französischen Kommilitonen wurde die Beihilfe bis auf 51 Euro
gekürzt. Zurzeit belegen etwa 3000 Studierende einen binationalen
Studiengang unter dem Dach der Deutsch-Französischen
Hochschule. Etwa die Hälfte erhält die Mobilitätsbeihilfe
für die Dauer ihres Aufenthaltes im Partnerland.
DEMOKRATISCHE ZUWANDERER
/tui/ Eine repräsentative Umrage des Wissenschaftszentrums
Berlin für Sozialforschung (WZB) zeigt, dass Zuwanderer
demokratische Werte sehr unterstützen und sich oft stärker
mit Berlin verbunden fühlen als mit ihrem Herkunftsland. Ihre
politischen und Vereinsaktivitäten richten sich öfter
auf Deutschland und Berlin als auf die eigene Gruppe oder das Herkunftsland.
Befragt wurde 1500 Menschen.
SELBSTSTÄNDIGE
AUSLÄNDER /tui/ Mehr Ausländer als Deutsche entschlossen
sich anteilig in den letzten zehn Jahren, ein eigenes Unternehmen
zu gründen, und schufen damit neue Arbeitsplätze. Schwerpunkte
sind Handel und Gastgewerbe. Knapp die Hälfte von ihnen kommt
aus der EU. Das ergab eine Studie des Instituts
für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim.
Die Datenerhebung ist nur repräsentativ für Baden-Württemberg,
soll aber nun auf ganz Deutschland ausgeweitet werden.
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