TU intern - Februar/März 2002 - Multimedia
Ungeliebte
Spam-Mails
Werbeflut im Netz -
Strafanzeigen versanden oft
Früher ärgerte
man sich über die unzähligen Reklamezettel, mit denen
der Hausbriefkasten vollgestopft wurde. Heute schlagen die Verbreiter
von Werbebotschaften auch im Internet zu. ,Spam-Mails
werden die ungebetenen Werbe-E-Mails genannt, die auf Produkte oder
Internetseiten verweisen, die jedoch im Regelfall für den Empfänger
uninteressant sind, erklärt Dieter Kasielke von der Zentraleinrichtung
Rechenzentrum (ZRZ) der TU Berlin. Oft befinden sich darunter
pornografische und obszöne Botschaften.
Wie kann man sich vor
der unerwünschten digitalen Werbeflut schützen? Viele
Mailprogramme können so eingestellt werden, dass bestimmte
Mails beim Empfang herausgefiltert werden, zum Beispiel anhand der
Absenderadresse oder des Nachrichteninhalts, sagt Dieter Kasielke.
Auch der Betreiber des Mails-Servers hat die Möglichkeit, Spam-Mails
frühzeitig zu blockieren, so dass sie gar nicht bis zum Empfänger
gelangen. Die ZRZ geht zweistufig vor: einerseits Ausfiltern bei
exotischen Absendern oder offenen Mail-Relays, von denen
keine seriösen Mails zu erwarten sind, und andererseits Kennzeichnung
im Header bei zweifelhaften Absendern mit (auch) erwünschten
Mails. Der Erfolg ist eher bescheiden, weil die Urheber einfach
Absender und Einlieferungsort wechseln und so die Sperren umgehen,
schränkt Dieter Kasielke ein.
Darüber hinaus gibt
es Software, die Spam-Mails filtert und zugleich Beschwerde-Mails
an den Postmaster bzw. Administrator des Spam-Versenders verfasst.
Einige Mails-Services haben für Beschwerden spezielle Kontaktadressen
eingerichtet, so auch die TU Berlin mit abuse@tu-berlin.de
für Beschwerden über Missbrauch aus der TU Berlin heraus.
Generell sollten nur solche Adressen angeschrieben werden,
niemals aber der eigentliche Absender, warnt Dieter Kasielke.
Denn eine Antwort ist kaum zu erwarten. Der Spammer weiß stattdessen,
dass die Adresse gültig war, und wird bald weitere Spam-Mails
losschicken. Daher stets umgehend dem Administrator die komplette
Spam-Mail inklusive sämtlicher Header senden. Trotzdem bleibt
es schwierig, den oder die Absender auf Unterlassung zu verklagen.
Strafanzeigen versanden oft, weil keine Unterlagen (mehr)
vorhanden sind oder nicht bewiesen werden kann, dass eine bestimmte
Person Urheber war, ganz abgesehen von den Problemen bei Urhebern
im Ausland, sodass wir darauf verzichten, dämpft Dieter
Kasielke die Erwartungen.
cho
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