TU intern - Februar/März 2002 - Arbeitsplatz Uni
Notwendigkeit und Experiment
Bröckelnde Fassade
wird renoviert - Uni-Shop öffnet bald
Geheimnisvoll
verhüllt präsentiert sich seit einiger Zeit die ehrwürdige
Altbaufassade auf der Südwestseite des TU-Hauptgebäudes.
Auch im Foyer wird eifrig gewerkelt. Was tut sich baulich in diesen
Gemäuern? Nun, die eine Baustelle strebt ihrem Ende zu, die
andere wird uns jahrelang erhalten bleiben. Zum Glanz der Universität
sollen nach Abschluss aber beide beitragen.
Schon am 1. März,
so ist aus der Bauabteilung der TU Berlin zu hören, wird die
Baustelle im Foyer des Hauptgebäudes abgeschlossen. Dort entsteht
seit dem 15. November letzten Jahres ein Uni-Shop. Mit der Pächterin,
einer Unternehmerin, die bereits im Umkreis des TU-Campus ein Zeichenbedarfsartikelgeschäft
betreibt, ist bereits ein Vertrag geschlossen. Dort soll aber
nicht nur Zeichenbedarf verkauft werden, verrät Peter
Vogler aus der Bauabteilung. Die Technische Universität
Berlin hat dort ein für die TU besonderes Experiment geplant.
Auf dieser exponierten Fläche im Foyer sollen TU-Berlin-Produkte
vermarktet werden: Logos, Aufkleber, T-Shirts usw. wird man dort
erwerben können, aber auch andere Bedarfsartikel, die das TU-Logo
tragen.
Viele
Steinbrocken saßen locker an der Fassade. Diese
Gefahr muss beseitigt werden |
|
In neuem Glanz soll auch
die Fassade des TU-Altbaus erstrahlen. Wir können es
uns allerdings leider nicht leisten, die Bauarbeiten nur als Schönheitsreparaturen
ausführen zu lassen. Vielmehr handeln wir hier zur unmittelbaren
Gefahrenabwehr, erklärt Sabine Czajka, die Leiterin des
Hochbauteams. Was steckt dahinter?
Vor einigen Jahren wurden
am Altbau neue Fenster eingesetzt. Die Gelegenheit nutzte man, um
ein Gutachten über den Fassadenzustand anfertigen zu lassen.
Tatsächlich stellte der Steingutachter gravierende Baumängel
fest: Starke Verformungen im Gesimsbereich unter der Dachkante,
bröckelige Steine, zerbröselte Mörtel- und Betonreste
an vielen Stellen der Fassade.
Im November 1943
ist das Haus ja bekanntermaßen ausgebrannt, erzählt
Sabine Czajka. Das Feuer hat damals mehr zerstört, als
man sehen konnte. Die Reparaturen in den 50er-Jahren erfolgten dann
oftmals notdürftig - aus Geldmangel. Zum Beispiel wurden die
Einschusslöcher teils mit einem Beton oder Mörtel wieder
verputzt, der sich mit dem umliegenden Sandstein nicht verträgt
bzw. verbindet. In Verbindung mit bauschädigenden Salzen
hatte das langfristig zur Folge, dass Steine, Beton und Mörtel
sich lockerten. Fünf große Kisten mit Steinfragmenten,
die sich bereits gelockert hatten, wurden inzwischen von der Fassade
abgesammelt. All diese Löcher müssen nun ordnungsgemäß
wieder geschlossen werden. Ein hoher Prozentsatz der Mauerfugen
ist zudem undicht. Auch sie müssen geschlossen werden, um das
Eindringen von Wasser zu verhindern.
Zurzeit wird das Steinmaterial
der tragenden Konsolen am Hauptgesims auf Druck und Biegezugfestigkeit
geprüft, um die zukünftige Tragfähigkeit sicherzustellen.
Zudem müssen die Gesimse unter dem Dach neu verankert werden.
Der erste Bauabschnitt ist jetzt ausgeschrieben worden und wird
in diesem Jahr bearbeitet. Vorgesehen ist jedoch eine Rundumsanierung
mit gleichzeitiger Entfernung von schädlichen Ablage-rungen
und Krusten, was fünf bis sechs Jahre dauern wird. Sabine Czajka:
Die Schädigungen machen den Beginn der Sanierung zwingend
erforderlich. Nicht auszudenken, wenn jemandem so ein lockerer Stein
aus der Fassade auf den Kopf gefallen wäre!
Patricia
Pätzold
Leserbriefe
|