TU intern - Februar/März 2002 - Hochschulpolitik
Wissenschaftsrat will
FH stärken
Vor mehr als 30 Jahren
wurden die Fachhochschulen aus der Taufe gehoben, um auch jungen
Menschen ohne allgemeine Hochschulreife ein Studium zu ermöglichen.
Sie hatten sich einen höheren Praxisbezug auf die Fahnen geschrieben,
als er an den Universitäten möglich war, die naturgemäß
besondere Schwerpunkte in der Forschung setzten. Als Konzession
an die fehlende allgemeine Hochschulreife liegen die Einstiegsgehälter
der Absolventen unter denen von Universitätsabsolventen. Aber
auch die professorale Besoldung bleibt meist unter derjenigen der
Universitätskollegen. Heute sind die Grenzen, was die Aktivitäten
dieser Ausbildungsstätten betrifft, vielerorts verschwommen.
Die Unis integrieren die Praxis stärker in ihre Lehre, die
FHs haben ihre Forschungsaktivitäten ausgebaut. Kein Wunder,
dass der Ruf nach Durchlässigkeit zwischen beiden Ausbildungsmöglichkeiten
sowie Angleichung der Ausstattung und Anerkennung immer lauter wird.
Im Januar empfahl der Wissenschaftsrat
eine erhebliche Erweiterung des Fächerspektrums sowie die Stärkung
der internationalen Ausrichtung an Fachhochschulen. Sie soll einhergehen
mit besoldungs- und tarifrechtlichen Reformen. Außerdem sollen
Fachhochschulabsolventen leichter an Universitäten promovieren
können sowie die Forschung an den Fachhochschulen durch Stärkung
der Drittmittelfähigkeit unterstützt werden. In der Tat
verspricht die neue Berliner Koalition den geplanten Ausbau der
Fachhochschulen weiter voranzutreiben. Dabei wird eine enge Zusammenarbeit
mit dem Land Brandenburg in der Hochschulentwicklungsplanung angestrebt.
Das ruft mancherorts
Unmut hervor. Für die Universitäten kann eine allzu große
Durchlässigkeit Status- und Attraktivitätsverlust bedeuten.
Die Universitäten beteiligen sich laut Hochschulvertrag an
der Stärkung der Fachhochschulen durch Abgaben in einen so
genannten Strukturfonds. Über die Vergabe der Mittel daraus
entscheidet eine externe Expertenkommission.
pp
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Wohin führt
der Ausbau der Fachhochschulen, wie grenzen sich die
Universitäten künftig von ihnen ab und was
bedeutet das für die Finanzzuweisungen an die Unis?
Kontakt: TU Berlin, Pressestelle, E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de
Stichwort: TU intern - Hochschulstrukturen
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