TU intern - Januar 2002 - Menschen
Biomedizintechnik-Preis
an TU-Absolventen
Den Patienten zuliebe:
Neue Prüfmethode für Ballonkatheter
Mit
dem Förderpreis 2001 der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische
Technik (DGBMT) wurde Dr.-Ing. Marc Kraft, TU-Absolvent und Lehrbeauftragter
am Fachgebiet Biomedizinische
Technik der TU Berlin, ausgezeichnet. Er erhielt den mit 10000
DM dotierten Preis für seine Dissertation über einen Prüfstand
für Ballonkatheter.
In der Arbeit Entwicklung
eines multifunktionalen Prüfstandes und Durchführung vergleichender
Untersuchungen an Ballonkathetern zur Dilatation von Koronararterien
behandelt Marc Kraft Prüfmöglichkeiten für Ballonkatheter.
Ballonkatheter werden eingesetzt, um Verschlüsse von Herzkranzgefäßen
wieder zu öffnen. Solche Herzkrankheiten sind in allen Industrienationen
Patientenkiller Nr. 1. Entsprechend hoch ist das Interesse an der
Untersuchung der technischen Eigenschaften und der Qualität
der eingesetzten Ballons, um möglichst wenige Zwischenfälle
durch unzureichendes Material oder schlechte Konstruktion zuzulassen.
Durch den Bau einer entsprechenden Apparatur unter möglichst
genauer Nachbildung der physiologischen Gleit-Reibungsverhältnisse
in den Herzkranzgefäßen und Messung sehr vieler relevanter
Parameter mit dafür ausgesuchten Sensoren konnte der Preisträger
diese Aufgabe lösen. Auf diese Weise konnte er eine wesentliche
Lücke zwischen Laborversuchen zu relevanten Eigenschaften von
Ballonkathetern und industriell nutzbarer Technik schließen
und damit die Heilungschancen für Herzpatienten verbessern.
Mit dem von der Familie
Klee gestifteten Preis sollen junge Forscherinnen und Forscher,
die auf dem interdisziplinären Gebiet der Biomedizinischen
Technik tätig sind, gefördert werden. Der Preis wird jährlich
verliehen. Die Wahl des Preisträgers erfolgt durch ein fünfköpfiges
Preiskomitee, das derzeit ausnahmslos mit Hochschullehrern aus dem
Bereich der Biomedizinischen Technik besetzt ist.
Der 1967 in Hennigsdorf
geborene Marc Kraft studierte von 1985 bis 1989 an der Offiziershochschule
für Militärflieger in Bautzen die Fachrichtung Jagdflieger.
In der Zeit von 1990 bis 1995 absolvierte er ein Studium des Maschinenbaus
an der TU Berlin, das er nach nur acht Semestern mit der Note Mit
Auszeichnung abschloss. Er lag somit sechs Semester unter
der durchschnittlichen Studiendauer in seinem Fach und erhielt für
diese Leistung den mit 8000,- DM dotierten Erwin-Stephan-Preis der
TU Berlin. 1999 promovierte er bei Professor Dr.-Ing. Ulrich Boenick
am Institut für
Konstruktion, Mikro- und Medizintechnik der TU Berlin. Seit
1999 ist er bei der Vanguard AG als Leiter der Abteilung Entwicklung
und Konstruktion und darüber hinaus als Lehrbeauftragter für
das Gebiet Minimal invasive Techniken in der Medizin
an der TU Berlin tätig.
mika
Leserbriefe
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