TU intern - Januar 2002 - Lehre & Studium
Vorsprung
vor anderen Regionen:
Studierende planen Demontagefabrik
für Eisenhüttenstadt
Viele Regionen im Osten
Deutschlands haben damit zu kämpfen, dass Arbeitsplätze
stärker zurückgehen und deshalb immer mehr jüngere
Einwohner wegziehen. Eine dieser Regionen ist Eisenhüttenstadt.
Hier setzt man deshalb nun auf Recycling als Standortfaktor und
auf das Know-how von TU Berlin und Universität der Künste.
Ein Integriertes Recycling
Center (IRZ) ist bereits im Aufbau. Als ein weiterer Bestandteil
soll nun noch eine Demontagefabrik für elektrische Geräte
konzipiert werden. Seit einiger Zeit ist eine Verordnung im Gespräch,
die Händler dazu verpflichten soll, alte elektrische Geräte
zurückzunehmen. Diese müssten anschließend demontiert
und der Wiederverwertung zugeführt werden. Eisenhüttenstadt
will sich mit einem rechtzeitig erstellten Konzept für die
Demontagefabrik einen Vorsprung vor anderen Regionen sichern, denn
sollte eine solche Verordnung gesetzlich verankert werden, kann
die Demontagefabrik schneller umgesetzt und den Händlern der
Service angeboten werden.
Für die Planung
der Demontagefabrik kooperiert Eisenhüttenstadt mit dem Projektbereich
B Logistik und Stadtentwicklung des Sonderforschungsbereichs
(Sfb) 281 Demontagefabrik der TU Berlin, der von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.
Die relevanten Forschungsfelder Logistik, Umweltschutz und Lebensqualität
werden zumeist isoliert betrachtet. Die Lehrstühle von Professor
Helmut Baumgarten und Professor Peter Bayerer vom Sfb verfolgen
dagegen einen verbindenden Ansatz für eine umweltverträgliche
und nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
Gemeinsam entwickeln
nun Studierende unter Leitung von Professor Helmut Baumgarten und
Professor Peter Bayerer ein Konzept für die Demontagefabrik.
In Seminararbeiten beschäftigen sich mehrere Teams von Logistik-Studierenden
mit dem Innenleben der Fabrik. In Workshops werden die
Konzepte der Logistiker und die Entwürfe der Architekturstudenten
vorgestellt und aufeinander abgestimmt. Um die Situation vor Ort
zu verstehen, unternahmen die Studierenden eine Exkursion nach Eisenhüttenstadt,
erkundeten das Baugelände und ließen sich von einem Vertreter
des Planungsdezernats die Planungen zum IRZ erläutern. Die
theoretischen Grundlagen des Entsorgungsmanagements werden von Dr.
Emmermann vermittelt, technologisches Detailwissen durch Praktiker
aus der Industrie. Die Kombination zwischen Theorie und Praxis
ist spannend, sagt Tamara Fasolt, Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens
an der TU Berlin, aus diesem Projekt kann ich viel Know-how
für meine spätere Berufstätigkeit mitnehmen.
Christian
Schneiders,
wissenschaftlicher Mitarbeiter,
Sfb 281
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