TU intern - Januar 2002 - Multimedia
Rasante
Datenübertragung mit KomNet
Das Pferd frisst
keinen Gurkensalat
Vor 140 Jahren konnte
ein gewisser Philipp Reis, der Erfinder des Telefons, in Frankfurt
das erste Mal per Telefon den legendären Satz übermitteln:
Das Pferd frisst keinen Gurkensalat. Dieser Satz wurde
jüngst wieder übermittelt. Diesmal mit Hilfe einer Glasfaser
und außerdem von Stuttgart nach Berlin. Der Unterschied zu
damals: Heute könnte man neben diesem Satz gleichzeitig den
Inhalt von 5000 Bänden des Grossen Brockhaus Lexikons in der
gleichen Zeit übermitteln.
Der Staatssekretär
im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Uwe
Thomas, startete damit im Berliner Heinrich-Hertz-Institut
erfolgreich ein Experiment zu optischen Hochleistungsnetzen als
Basis für das Internet der Zukunft. Das Experiment bildet den
Abschluss des mit 41 Millionen Euro geförderten BMBF-Förderschwerpunktes
KomNet, an dem außer dem Heinrich-Hertz-Institut
die TU Berlin mit dem Fraunhofer
Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration
beteiligt war. Bei diesem Versuch wurden verschiedene Glasfasernetze
mit neuester Übertragungs- und Netztechnologie zusammengeschaltet.
Zum ersten Mal konnte so auf einer Standard-Glasfaser eine Datenmenge
mit 1,2 Terabit pro Sekunde von Stuttgart nach Berlin übertragen
werden. Das ist eine Übertragungsleistung, die die führende
Position der deutschen Kommunikationsforschung dokumentiert, lobte
das Ministerium.
Glasfasernetze
mit dieser Übertragungsleistung werden das Rückgrat für
das Internet der Zukunft sein, sagte Thomas. In fünf
bis sieben Jahren werde es möglich sein, über das Internet
nicht nur E-Mail und WWW-Dienste abzurufen, sondern neben Musik
auch Filme zu übertragen oder Videokonferenzen und Online-Spiele
zu veranstalten. Das Internet könne für E-Learning oder
Teleworking genutzt werden. Diese Dienste werden nicht nur
der Wirtschaft, sondern auch den Privathaushalten zugänglich
sein, sagte Thomas. Die Forschungschefs der beteiligten Firmen
waren sich einig, dass das KomNet in der Kommunikationstechnik neue
Märkte für deutsche Unternehmen erschließen und
damit auch neue Arbeitsplätze schaffen wird. Von 2002 bis 2006
wird es das Förderprojekt IT-Forschung 2006 geben,
um Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Informations- und
Kommunikationstechnik zu bündeln. Insgesamt werden dafür
250 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
pp
Leserbriefe
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