TU intern - Januar 2002 - Aktuelles
STRASSENBENENNUNG /tui/ Am Holocaust-Denkmal in der Mitte Berlins
wird bereits fleißig gebuddelt. An der Ostseite des Geländes
wird eine neue Straße entstehen. Sie soll nach der Sozialwissenschaftlerin
und Professorin an der Technischen Hochschule Berlin, Cora Berliner
benannt werden. Cora Berliner wurde 1942 in Theresienstadt ermordet.
DEUTSCHLANDSPEZIALISTEN AUS FRANKREICH /tui/ In Frankreich
werden zukünftige Deutschlandspezialisten ausgebildet. Im Dezember
vergangenen Jahres eröffneten der französische Forschungsminister
Roger-Gérard Schwartzenberg, der Staatssekretär des
Auswärtige Amtes, Jürgen Chrobog, und der Präsident
des Deutschen Akademischen Austausdienstes (DAAD) Prof. Dr. Theodor
Berchem, in Paris das Centre interdisciplinaire détudes
et de recherche sur lAllemagne (CIERA). Das CIERA vernetzt
die Deutschlandaktivitäten in Lehre und Forschung von neuen
namhafen französischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Das Zentrum wird vom Auswärtigen Amt finanziell unterstützt
und seine Möglichkeiten stehen allen Studierenden, die deutschlandbezogene
Themen bearbeiten, offen. Seit 1989 sind in den USA, in Kanada,
Großbritannien, Japan, Bulgarien, Russland und in den Niederlanden
derartige Zentren entstanden, ein weiteres soll nächstes Jahr
in Polen eröffnet werden.
SCHLECHT VORBEREITET /tui/ Studienanfänger fühlen
sich schlecht auf ihr Studium vorbereitet. Das war das Ergebnis
einer kürzlich veröffentlichten Befragung, die im Auftrag
des Bildungsministeriums durchgeführt wurde. Das HIS-Hochschul-Informations-System
Hannover hatte rund 8000 Studierende befragt. Vor allem beklagten
die jungen Leute mangelnde Kenntnisse in Mathematik, Fremdsprachen
(außer Englisch) und im Umgang mit dem Computer. Auch in Medizin,
Natur- und Ingenieurwissenschaften seien Vorkenntnisse nicht ausreichend.
ETHIK IM NETZ /tui/ Der noch nicht ein Jahr alte Nationale
Ethikrat mit Sitz in Berlin präsentiert sich mittlerweile
im Internet. Gemäß seinem Auftrag, Stellung zu nehmen
zu ethischen Fragen neuer Entwicklungen auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften,
will der Ethikrat mit seiner Homepage ein öffentliches Diskussionsforum
bieten. Zur Zeit findet man dort Sachinformationen, Mitgliederlisten
und Pressemitteilungen. Über die E-Mail-Adresse info@nationalerethikrat.de
kann man bereits Kontakt aufnehmen.
VIEL ZU WENIG FRAUEN IN EUROPAS LEHRE /tui/ Nur jeder vierte
Hochschullehrer-Posten und nur jeder dritte in der öffentlichen
Forschung der Europäischen Union ist von einer Frau besetzt.
Das Statistische Amt der Europäischen Union in Luxemburg Eurostat
stellte im Jahr 1999 einen EU-Durchschnitt des Frauenanteils an
der Hochschullehrerschaft von 26 Prozent fest. Besonders niedrige
Werte verzeichnen Deutschland (9 Prozent), Irland (12 Prozent) und
Belgien (14 Prozent). An der Spitze liegen Finnland mit 36 Prozent
und Schweden mit 33 Prozent.
HOCHSCHULGESETZ VERFASSUNGSWIDRIG /tui/ Der deutsche Hochschulverband
in Bonn-Bad Godesberg hat ein Gutachten vorgelegt, dass das niedersächsische
Hochschulreformgesetz aus dem Mai 2001 in Teilen verfassungswidrig
sei. Zum Beispiel sei die verfassungsrechtlich erforderliche 50
Prozent-Quote der Hochschullehrer in Fragen der Bewertung der Lehre
im Senat nicht gewahrt. Weiterhin sei eine Doppelorganschaft des
Präsidiums bei Stiftungshochschulen konstruiert worden, die
sich langfristig demokratischer Kontrolle entziehe. Dieser Passus
sei damit ebenfalls verfassungswidrig.