TU intern - Januar 2002 - Lehre & Studium
HOTEL MAMA /pog/ Nur etwa 20 Prozent aller Studierenden leben
noch zu Hause. Doch die meisten ZVS- Bewerber geben ihren Heimatort
als Wunschort an. Dies ergab eine Untersuchung des CHE (Centrum
für Hochschulentwicklung). Sein Leiter, Prof. Dr. Müller-Böling,
sieht die Ursache für diese Heimatliebe in der Vergabepraxis
der ZVS und der Unis. Da über 80 Prozent der Studienplätze
über die so genannten Sozialkriterien vergeben würden, hätten
Ortsfremde kaum eine Chance. Er forderte, das soziale Kriterium der
besonderen Bindung an den Hochschulort abzuschaffen und
ein freies Verteilungssystem einzuführen. Dann würde auch
das falsche Bild von den zu Unselbstständigkeit neigenden, am
Hotel Mama hängenden deutschen Studenten gerade gerückt
werden.
PROFESSOREN AN DIE
SCHULE /pog/ Eine neue Studie beschreibt gelungene Projekte,
in denen Schulen und Hochschulen zusammenarbeiten, um den Nachwuchs
in den Naturwissenschaften zu fördern. Insgesamt 120 Projekte
an Hochschulen und Forschungseinrichtungen hat der Autor Michael
Ley untersucht, darunter die so genannte Mobile Hochschule
, bei der Professoren an die Schulen gehen. Die im Auftrag der Hochschulrektorenkonferenz
(HRK) und der Kultusministerkonferenz
(KMK) erstellte Studie ist auch im Internet veröffentlicht.
KARRIEREFÜHRER
IT-BRANCHE /pog/ Qualität in der IT- Bildung ist der Schwerpunkt
des aktuellen Karriereführers
Informationstechnologie. Der Ratgeber enthält einen aktuellen
Stellenmarkt und gibt Tipps zum Berufseinstieg. Er ist kostenlos
erhältlich bei Prüfungsämtern, Dekanaten und Firmenkontaktmessen.
AUSHANG VON NOTEN
/pog/ Noten dürfen auf Listen nur ohne Namen und mit der Matrikelnummer
ausgehängt werden. Im Internet gilt eine Verkürzung der
Matrikelnummer auf die letzten drei oder nötigenfalls vier
Ziffern als ausreichender Verschlüsselungsschutz.
HOCHSCHULTEAM
/pog/ Das Hochschulteam
des Arbeitsamtes West hat eine neue Adresse: Hochschulteam,
Arbeitsamt Berlin West, Königin-Elisabeth-Straße 49 (Charlottenburg),
2. Stock, 14059 Berlin. Tel. 555570-1989, Postanschrift: 14046 Berlin
MEHR GELD FÜR
PUBLIKATIONEN /pog/ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
erhöht ihre Publikationsförderung.
Ab sofort können Publikationskosten bis zu 750 Euro jährlich
beantragt werden. Im Einzelfall können diese Mittel auf bis
zu 2500 Euro aufgestockt werden. Die Anträge auf Druckbeiträge
in der bisherigen Form können nur noch bis zum 31. März
2002 bei der DFG-Geschäftsstelle gestellt werden. Kontakt:
Heide Horstmann, DFG-Geschäftsstelle,Tel: 0228/8 85-25 77
BESSERES WOHNEN GEFORDERT
/pog/ Auf seiner 62. Ordentlichen Mitgliederversammlung am 4. bis
5. Dezember forderte das DSW
von Bund und Ländern eine Beteiligung am Bau von 20000 Wohnheimplätzen.
Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte eine wohlwollende
Prüfung zu. Das DSW sieht im Bau preiswerter Wohnheimplätze
einen Schritt zu dem Ziel, den Anteil ausländischer Studierender
um die Hälfte auf etwa 165000 zu erhöhen. Weiterhin forderte
der wieder gewählte Präsident Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens,
die sozialen Zugangsschwellen zur Höheren Bildung abzubauen.
KORREKTUR /tui/
In der letzten Ausgabe der TU intern hat sich bedauerlicherweise
eine Namensverwechslung eingeschlichen: An dem neu von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligten Graduiertenkolleg Stadtökologische
Perspektiven einer europäischen Metropole - das Beispiel Berlin
ist von Seiten der TU neben weiteren Professoren Prof. Dr. Johann
Köppel maßgeblich an dem Projekt beteiligt statt,
wie berichtet, Prof. Dr. Matthias Koeppel. Wir bitten, diesen Fehler
zu entschuldigen.
STUDIUM IMMER BELIEBTER
/tui/ Um fast zwei Millionen übertrifft die Zahl der Studierenden
im Jahr 2001 die Vorjahreszahl. Das gab das Statistische Bundesamt
im Dezember 2001 bekannt. 342000 Studierende nahmen im Studienjahr
2001 erstmals ein Studium an einer deutschen Hochschule auf, 8,6
Prozent mehr als im Jahr davor: Das entspricht der höchsten
je erreichten Zahl von Anfängerinnen und Anfängern. Der
Trend zu höherer Qualifikation wächst, kommentierte
Professor Dr. Klaus Landfried, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz
(HRK), diese Zahlen. Das könne sogar langfristig auch die rückläufigen
Effekte der schwächeren Geburtenjahrgänge überdecken.
Angesichts dessen appellierte Landfried an die politisch Verantwortlichen,
endlich eine angemessene und international wettbewerbsfähige
Finanzierung des Bildungsbereichs sicherzustellen. Der Zuwachs sei
auch Verpflichtung, die Strukturreform des Studiums zügig umzusetzen.
Besonders erfreut zeigte sich Landfried über die positive Entwicklung
der Anfängerzahlen im Maschinenbau und in der Elektrotechnik,
die in den letzten Jahren stark zurückgegangen waren.
NACHWUCHS WIRD RAR
/tui/ Jeder vierte Schulabgänger kommt derzeit aus dem Osten
der Republik. In der Mitte des nächsten Jahrzehnts wird es
nur noch jeder sechste sein. Grund ist der starke Geburtenrückgang
zwischen Rostock und Dresden in den 90er Jahren. Dort beginnt im
kommenden Jahr noch für 233000 junge Leute der Ernst des Lebens
- 2011 aber nur für gut halb so viele. Im Westen dagegen steigen
die Abgängerzahlen noch bis 2007 geringfügig, werden aber
selbst 2015 noch auf dem heutigen Level liegen.
KARRIEREPLANER CHEMIE
/tui/ Zahlen, Fakten, Adressen und Berichte von Berufsanfängern
finden Studierende und Doktoranden der Chemie, Biochemie und Lebensmittelchemie
in dem neu erschienenen Berufs- und Karriereplaner Chemie
von Thomas Laue (Volkswagen AG) und Karin Schmitz (Gesellschaft
deutscher Chemiker). Tipps zu Auslandsaufenthalten, zu Bewerbungen,
zur Gehaltsfrage runden den Ratgeber aus dem Teubner-Verlag ab.
VERALTETE ZULASSUNGSMETHODEN
/tui/ Für die Abschaffung der so genannten Kapazitätsverordnung
aus den Jahren 1972 und 1973 plädieren Karl Max Einhäupl,
Vorsitzender des Wissenschaftsrates und Detlef Müller Böling,
Leiter des Centrums für Hochschulentwicklung
(CHE). Damals hatte man eine vollständige Auslastung der Lehrkapazitäten
angestrebt sowie eine gleichmäßige Belastung der Hochschulen.
Mittlerweile sei jedoch die Kapazitätsverordnung längst
zu einem zentralen Planungs- und Verteilungsinstrument geworden,
das weit über die NC-Fächer hinaus gehe und Reformen eher
bremse als voranbringe. Einhäupl und Müller-Böling
stellten ein neues Konzept vor, das Wege zu einer nachfrageorientierten
Steuerung des Studienangebotes aufzeigt. Zur Zeit wird dieser Plan
für die Neuordnung von Studienangebot und Hochschulzugang von
einem Rechtsexperten begutachtet.
Leserbriefe
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