TU intern - Januar 2002 - Forschung
Neu bewilligt
SCHWINGUNGEN MESSEN
/tui/ Wenn ein Großtransformator ausfällt, ist nicht
nur die Versorgung mit elektrischer Energie gefährdet. Auch
die Folgekosten für den Betreiber sind immens hoch, gleich
ob der Transformator ersetzt oder repariert werden muss. Reparaturen
können meist nur am Standort des Herstellers und nicht vor
Ort ausgeführt werden. Den Zustand eines Transformators zu
beurteilen, Prüfungen und Fehlerdiagnosen vor Ort vorzunehmen,
was Probleme frühzeitig erkennen ließe, ist jedoch kaum
möglich. Gemessen werden kann nur indirekt, denn ein Transformator
wird in der Regel unter keinen Umständen geöffnet. So
kann man mit den heutigen Diagnoseverfahren nur begrenzte Aussagen
zur so genannten Wicklungseinspannkraft und damit zur Kurzschlussfestigkeit
eines Großtransformators machen. An einer Verbesserung der
Messtechnik arbeitet das Forschungsprojekt Sensorgestützte
Diagnose der Wicklungseinspannkraft bei Leistungstransformatoren
des Instituts für Elektrische
Energietechnik unter der Leitung von Prof. Dr. Wilfried Kalkner.
Es wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
gefördert. Die Forscher wollen empfindlichere Beurteilungskriterien
gewinnen, indem sie anhand des schwankenden Öldrucks sensorgestützt
die Spulenschwingung messen bzw. das Schwingen der Wicklung, das
beim Einschalten des Transformators entsteht.
WIE GUT SIND WEB-SERVICES?
/tui/ QoS - Quality of Service ist das Zauberwort, das Anbieter
in E-Commerce oder Fertigungssteuerung heute beachten müssen,
wollen sie Kunden gewinnen. Die Güte eines Dienstes zeigt sich
beispielsweise in seiner Antwortzeit, Verfügbarkeit, Datenaktualität
und Sicherheit. Bisher wurde QoS vorwiegend für Kommunikationsdienste
untersucht. Das Projekt MAQS (Management Architecture for
Quality of Service) betrachtet die Steuerung der Dienstgüte
für verschiedenartige Anwendungen und die Middleware dazu.
Die Forscher um Prof. Dr. Kurt Geihs vom Institut
für Telekommunikationssysteme erweitern die Middleware-Architektur,
um die Dienstgüte zwischen Anbieter und Nutzer aushandeln,
überwachen und beeinflussen zu können. Die nun von der
DFG genehmigte Forschung ist bereits die Phase II des Projektes.
Die Schwerpunkte liegen auf Betriebsmittelsteuerung und Abrechnung
der erbrachten Dienstgüte. Eine der Systemplattformen für
diese Experimente wird die heute weit verbreitete CORBA-Middleware
sein.
HEISSE MIKROSTRUKTUREN
/tui/ Auch im Institut
für Mikroelektronik wurde bereits der zweite Teil eines
Forschungsprojektes von Prof. Dr. Herbert Reichl bewilligt: Die
Untersuchungen zum Heißprägen von Mikrostrukturen.
Sowohl in Systemen der Mikrosystemtechnik - zum Beispiel für
Mikroanalysesysteme - als auch in der Baugruppentechnik für
optische Verbindungen werden Mikrostrukturen eingesetzt. Um die
notwendigen hoch präzisierten Strukturen zu erhalten, kommt
das so genannte Heißprägen zum Einsatz. Daneben spielt
auch die Materialauswahl eine Rolle, ebenso wie die optimale Anpassung
der Strukturierung an die jeweiligen Einsatzfelder. Das Projekt
wird finanziert von der Fraunhofer Gesellschaft, München.
Leserbriefe
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