TU intern - Januar 2002 - Lehre & Studium

Hochschulwettbewerb Wirtschaftsingenieure

Aufgabe: Olympiaplanung


Proben für den Ernstfall “Präsentation“: Fabian Kirsch, Marc Bissigkummer und Marek Semrau (v. l.)

Samstag, 8. Dezember 2001. In der Charlottenstrasse 57 in den Büros der Unternehmensberatung AT Kearney ist von der Kälte dieses Morgens wenig zu spüren. 16 junge Männer und Frauen in Anzügen und Kleidern sitzen in den Ledersesseln der geräumigen Besprechungszimmer. Anstatt den Blick auf den Gendarmenmarkt zu genießen, diskutieren sie über Grafiken und Zahlen auf ihren Laptops. Bemerkenswerterweise steht niemand von diesen schwer arbeitenden Menschen auf der Gehaltsliste von AT Kearney … noch nicht. Denn heute ist der Tag der Regionalausscheidung des Hochschulwettbewerbs “The Contest“, der dritten strategischen Fallstudie von AT Kearney und der Zeitung “Wirtschafts Woche“.

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-> The Contest

Die Aufgabenstellung ist eindeutig: “Entwickeln Sie ein Marketing- und Finanzierungskonzept für die Olympiabewerbung Frankfurts 2012“. Nichts leichter als das.

Vier TU-Studenten haben die Runde erreicht: Marc Bissigkummer, Alexander Löbel, Marek Semrau und Fabian Kirsch. Sie haben in den drei Semestern ihres Wirtschaftsingenieurstudiums ihre Teamfähigkeit bereits unter Beweis gestellt, denn ohne Gruppenarbeit läuft im Studium nichts. Außerdem arbeiten sie seit einem Semester gemeinsam an www.wiing.org, einer Webseite für Wirtschaftsingenieure der TU Berlin.

Der Wettbewerb ist dreistufig: Zunächst muss schriftlich ein grobes Marketing-, Sponsoring- und Finanzierungskonzept erstellt werden. In der Regionalrunde sollte dieses Konzept verfeinert und der Finanzrahmen quantifiziert werden. In der Finalrunde mussten sich die Siegerteams den kritischen Fragen des “Nationalen Olympischen Komitees“ stellen, in diesem Fall bestehend aus Mitarbeitern von AT Kearney und den Leitern der Olympiabüros in Stuttgart und Düsseldorf.

Gefragt sind Innovation, Realitätsnähe und Teamfähigkeit. Die Studierenden wollen den Berateralltag kennen lernen und praktische Erfahrung sammeln.

Nach der Begrüßung durch Martin Sonnenschein, Vice President bei A. T. Kearney, interviewten die Teams eine halbe Stunde lang die Leiterin des Planungsbüros und einen Olympiagegner. In weiteren zwei Stunden mussten die Gesprächsergebnisse in den Vortrag eingearbeitet werden.

Dann wurde es ernst: Die Präsentation eines jeden Teams wurde 45 Minuten lang von der “olympischen Planungskommission“ und “Olympiagegnern“ begutachtet.

Dass bei jeder Schwachstelle sofort nachgehakt wurde, verstand sich von selbst.

Hier traten deutlich Defizite der TU-Studenten gegenüber den Studenten der privaten Hochschulen zutage, bei denen das Erstellen von Powerpoint-Präsentationen und das Vortraghalten zum täglichen Geschäft gehört. Zwar setzte sich in der Regionalrunde die Handelshochschule Leipzig durch, doch am Ende hatte die Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung Koblenz (WHU) das beste Konzept und gewann den Wettbewerb. Für die TUler blieb die Erkenntnis: Nicht siegen, dabei sein ist wichtig!

Fabian Kirsch,
Student


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