TU intern - Januar 2002 - Multimedia

Die Stadt bleibt ein sozialer Ort

Das Informationszeitalter verändert unseren Alltag

Auch im Zeitalter der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) wird die Stadt ihre Funktion als zentraler Ort von Produktion und Konsum nicht verlieren. Die Bedeutung von Zeit und Raum wird nicht durch die massenhafte Anwendung von Informations- und Kommunikationsnetzen verschwinden. Es sind sowohl dezentralisierende als auch zentralisierende Effekte der Informatisierung zu beobachten.

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-> Envisioning Telecity- the urbanisation of ICT

Die relevanten Akteure arbeiten mit einer Vielzahl von Wahrnehmungen, Leitbildern und Visionen und mit unterschiedlichen Zielen und Strategien an der Konstruktion von Telecity. Das war schon in den 80er Jahren bekannt, doch die internationale Konferenz “Envisioning Telecity - the urbanisation of ICT“, die am 3. und 4. Dezember an der TU Berlin stattfand, ging darüber hinaus.

Die Konferenz wurde vom Berliner Institut für Sozialforschung (BIS) in Kooperation mit dem Zentrum Technik und Gesellschaft an der TU Berlin organisiert und von der Europäischen Kommission und dem Telekommunikationsdienstleister Berlikomm unterstützt.

Die rund 50 vom BIS eingeladenen Expertinnen und Experten aus ganz Europa machten deutlich, dass die neuen Informations- und Kommunikationsmedien an sich erst in ihrer jeweiligen sozialen Verwendungsweise Wirkungen entfalten und somit zum Ausdruck eines sozio-technischen Wandels werden.

Wie die Zukunft der Stadt in der Informationsgesellschaft aussehen kann, wird entscheidend von den Leitbildern und Visionen der diesen Prozess strukturierenden Akteure abhängen. Deren Konzepte sind jedoch noch von erheblichen Unsicherheiten geprägt. Dementsprechend stellten André van der Meer und Willem van Winden von der Universität Rotterdam fest: “Wir sehen uns heute am Anfang einer Entwicklung, deren Folgen erst in den nächsten Jahrzehnten sichtbar werden.“

Bezüglich der weiteren Forschungsarbeit machte Stephen Graham von der Universität Newcastle deutlich: “Wir müssen uns der Herausforderung stellen, erst noch angemessene Forschungsinstrumente zu entwickeln, um den Prozess besser verstehen und bewerten zu können.“ Als Beispiele dafür wurden Fallstudien diskutiert, die darauf abzielen, detailliert zu analysieren, wie sich der Alltag tatsächlich verändert und welche raumwirksamen und kommunikationsstrukturellen Konsequenzen das für das Leben in den Städten haben wird.

Eine Dokumentation der Konferenz wird demnächst in einem Sonderband der Zeitschrift “Innovations. The European Journal of Social Science Research“ erscheinen.

Bernd Fischer,
Berliner Institut für Sozialforschung


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