TU intern - Januar 2002 - Forschung

Robotik

Schlüssel zum 21. Jahrhundert?

Roboter sind in Industrie und Forschung schon lange eine Selbstverständlichkeit. Ende des vorigen Jahrhunderts versuchte man, autonom handelnde, ja sogar intelligente Roboter zu schaffen. Im Mittelpunkt der weiteren Entwicklung werden vermutlich so genannte Expansionsroboter stehen, die den Menschen dorthin gelangen lassen, wohin er bisher nicht oder nur unter Schwierigkeiten und großen Gefahren vordringt. Zum Umgang mit all diesen Robotern braucht der Mensch Anleitungen. Eine interdisziplinäre Wissenschaftlergruppe der Europäischen Akademie GmbH hat zwei Jahre lang Handlungsempfehlungen für die Entwicklung moderner, weitgehend autonomer Robotersysteme formuliert und Vorschläge für den Umgang mit den daraus entstehenden gesellschaftlichen Problemen gemacht. Sie wurden kürzlich in Berlin vorgestellt.

Die Robotertechnologie wird darin nachdrücklich zur Förderung empfohlen Eine ökonomische, rechtliche und ethische Begleitung sei jedoch unerlässlich. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist der Einsatz der Handlungsbarrieren überwindenden Expansionsroboter ökonomisch sinnvoll und moralisch empfehlenswert. Dies vor allem in gefährlichen Situationen, zum Beispiel bei bestimmten Arbeiten in Kernkraftwerken, der Sprengmittelentschärfung, aber auch zur Erweiterung des menschlichen Handlungsspielraums im Weltraum und für die Minimal Invasive Chirurgie.

Und wer ist Schuld, wenn der Roboter nicht funktioniert, gar Schaden anrichtet? Auch auf der rechtlichen Ebene herrscht also Regelungsbedarf. Es muss, so heißt es in der Studie, praxistauglich unterschieden werden können, ob ein durch einen Roboter verursachter Schaden vom Roboterhersteller zu tragen ist oder vom Roboterhalter. In der operativen Medizin, in der Prothetik und im Entgeltsystem sind Roboter ebenfalls sinnvoll. Aus ethischen Gründen gibt es aber Einschränkungen im Bereich Pflege. Roboter sollen dort assistieren, aber nie die menschliche Pflege ersetzen.

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