TU intern - Januar 2002 - Forschung
Villa
und Eigenheim
Draußen vor der
Stadt
Suburbia - das ist die
Welt draußen vor der Stadt. Vom suburbanen Siedlungs-
und Städtebau weiß man in Deutschland bislang nur wenig,
im Gegensatz zu England und den USA. Bisher konzentrierte man sich
hierzulande in der Städtebaugeschichte auf den urbanen Städtebau
und den Arbeiterwohnbau.
Doch die Zersiedelung
im Umkreis der Städte schreitet voran. Das freistehende
Eigenheim bleibt der Wohnungswunsch Nr. 1 der Bevölkerung,
stellte die Wüstenrot-Stiftung fest und gab ein interdisziplinäres
und universitätsübergreifendes Forschungsprojekt in Auftrag,
an dem auch Prof. Dr. Harald Bodenschatz vom Schinkel-Zentrum
der TU Berlin, Institut für Soziologie, Fachgebiet Planungs-
und Architektursoziologie, beteiligt war. Die Gruppe leitete Prof.
Dr. Tilman Harlander von der Universität Stuttgart. Gegenstand
des Forschungsprojektes war die Geschichte des deutschen Städtebaus
von suburbanen Eigentumswohnanlagen. Bislang hatte eine systematische
Geschichte des suburbanen Städtebaus in Deutschland gefehlt.
Suburbia ist kein Import der amerikanischen Stadt,
sondern ein jahrhundertealter Begleiter der europäischen Stadt,
sagt Harald Bodenschatz, und er plädiert für eine Qualifizierung
von Suburbia: Erst in jüngster Zeit wird der suburbane
Städtebau wieder entdeckt. Zu Recht, denn nur eine genaue Kenntnis
von Suburbia kann uns bei der Qualifizierung und Kontrolle der suburbanen
Zersiedelung helfen.
Im Dezember stellten
Tilman Harlander und Harald Bodenschatz ihre Forschungsergebnisse
in der TU Berlin vor. Sie sind in dem Buch Villa und Eigenheim.
Suburbaner Städtebau in Deutschland dokumentiert, das
in der Deutschen Verlagsanstalt erschienen ist.
tui
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