Digitale Hausarbeiten

Vielfältige Anregungen ersetzen nicht das eigene Schreiben

Sonntagabend in der Kneipe. Bei einem Bierchen wird das Wochenende reflektiert, über die Vorlesungen der nächsten Woche sinniert. Dann der Schock: Donnerstag ist Abgabetermin für die Hausarbeit. Was nun folgt, sind viele durchgearbeitete Nächte und literweise Kaffee. Leere Pizzapappen, Ersatzteile für den Computer, der genau in diesem Moment seinen Geist aufgibt, füllen das Zimmer. Doch der findige Studierende von heute weiß sich zu helfen: www.hausarbeiten.de scheint die Träume nicht nur der wissensdurstigen, sondern auch der "stinkfaulen" Studierenden wahr werden zu lassen: Mehr als 17000 Texte mit Kurzbeschreibung und Erscheinungsdatum und Leserbewertung aus über 190 sortierten Fachgebieten stehen hier bereit.

Die Ansicht ist kostenlos, für das Download als PDF (Portable Document Format) muss der Leser allerdings zahlen.

Doch inzwischen haben auch Lehrer und Professoren den Umgang mit dem Netz gelernt. Sie nutzen den Webdienst www.turnitin.com, um das Internet nach Textpassagen zu durchsuchen. Plagiate fliegen auf diese Weise schnell auf. Auch die Gründer von www.hausarbeiten.de, die Geschwister Patrick und Tanja Hammer, unterstützen die Professoren beim Aufspüren von Raubkopierern.

Sie wollten das Hausarbeitenwissen archivieren und es im Internet bereitstellen. Vor einigen Jahren stellten die Beiden Texte per Hand ins Internet, heute ist "hausarbeiten.de" eines der größten Wissensarchive für Studierende im Netz mit 8 festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geworden. Ihre Chat-Community umfasst mittlerweile über 80000 Mitglieder. Kaufangebote, unter anderem von Springer, lehnten sie ab. Für die Zukunft ist ein Umsatzwachstum von 50 Prozent und die Umwandlung in eine GmbH geplant.

Doch trotz mannigfachen Anregungen: Schreiben muss man schon noch selber.

Fabian Kirsch,
Student

www.hausarbeiten.de
www.turnitin.com


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