Wasserschlacht und Kinderkreischen

Landschaftsbau-Studierende bauten ein Betonkrokodil für Kita

Das Betonkrokodil wurde in eine abwechslungsreiche Wasserlandschaft integriert

Am Anfang standen zwei Frauen: Eine Schöneberger Kita-Leiterin, die ihre Vision von einem Wasserspielplatz für "ihre" Kinder hartnäckig verfolgte und eine Telefonistin des TU-Callcenters, die im April dieses Jahres eine externe Anfrage genau an die richtige Adresse weiterleitete: das Fachgebiet Landschaftsbau-Objektbau von Prof. Dipl.-Ing. Heinz-Wilhelm Hallmann des Instituts für Landschafts- und Umweltplanung. Am Ende stand ein von Studierenden gebauter Wasserspielplatz: ein lebensgroßes, Wasser speiendes Betonkrokodil inmitten eines Bachlaufes aus unterschiedlichen Materialien als Tast- und Spielstrecke mit Matschtisch in verschiedenen Ebenen. 168 Kinder aus der 1982 von Stephan Heise entworfenen Kita Vorbergstraße 15 waren begeistert, als sie Ende Juli den neuen, betonharten Spielkameraden auf ihrem Gelände in Besitz nehmen durften.

Sören Schöbel und Thomas Brunsch, Betreuer eines Grundstudienprojektes, hatten ein offenes Ohr für das Ansinnen der Kitaleiterin Brigitte Krüger. Schnell entstand die Idee, zusammen mit Studierenden, die im zweiten Studienjahr Grundlagen des Objektentwurfs erlernen, einen Entwurf zu entwickeln und diesen gemeinsam vor Ort baulich umzusetzen. Mit großem Engagement machten sich die Studierenden ans Werk.

Die Entwurfsteams mussten ihre Ideen einer großen Planungsrunde aus Elternvertretern, Kitaleitung und Bezirksmitarbeitern der Bereiche Umwelt und Natur, Jugend und Sport sowie Planen und Bauen vorstellen. Aus dieser Runde ging das Wasser speiende Krokodil als Sieger hervor.

Der gesamte Wasserspielplatz besteht aus mehreren Modulen, die jeweils von einer Arbeitsgruppe geplant, detailliert und letztlich auch ausgeführt wurden. Natürlich mussten dabei technische, didaktische und sicherheitsrelevante Einwände, Vorschläge und Hinweise der sehr kooperativen Bezirksvertreter berücksichtigt werden. Mit Hilfe der Bauberatung Zement Ost in Berlin und dem Beton-Informationszentrum in Köln, seit Jahren in engem Kontakt zum TU-Fachgebiet, wurde ein Sponsor gefunden, der kostenlos den gesamten benötigten Beton lieferte. Am Ende stand die Abnahme der Spielgeräte durch den Technischen Überwachungs-Verein (TÜV). Während der Arbeit - Schichtbeginn auf der Baustelle: 8 Uhr - wurden manche Lernenden zu Lehrenden, denn einige hatten bereits vor dem Studium eine Lehre als Garten- und Landschaftsbauer (Landschaftsgärtner) absolviert. Doch das Ergebnis der praxisnahen Anstrengungen lohnte: wilde Wasserschlachten, fröhliches Kinderkreischen und zufriedene Erzieherinnen mitten im Berliner Großstadtdschungel.

Dipl.-Ing. Thomas Brunsch,
Fachgebiet Landschaftsbau - Objektbau


© TU-Pressestelle 11/2002 | TU intern | Impressum | Leserbriefe