Kritischer Beobachter

Uwe Schlicht erhielt Goldene Ehrenmedaille der TU Berlin

Journalist Uwe SchlichtAm 18. Juli ehrte die Technische Universität Berlin den Tagesspiegel-Redakteur und langjährigen Berliner Bildungsjournalisten Uwe Schlicht mit einer Goldenen Ehrenmedaille. Die Universität würdigte damit seine hohen Verdienste um die Hochschul- und Wissenschaftslandschaft Berlins, die er über mehrere Jahrzehnte in herausragender Weise journalistisch begleitete und durch seine hohe Sachkompetenz mitgestaltete. Uwe Schlicht ist der Erste, der diese Auszeichnung bislang bekommen hat. Im Rahmen einer akademischen Feier umriss Prof. Dr. Kurt Kutzler die besondere Stellung Uwe Schlichts im Wissenschafts- und Bildungsjournalismus:

"Mehr als vierzig Jahre hat Uwe Schlicht uns beobachtet, kommentiert und analysiert. Seine Artikel über das deutsche Bildungs- und Hochschulsystem, speziell die Berliner Variante, könnten mehrere Bücher füllen. Weit im Vorfeld der TIMMS- und PISA-Studien legte er als engagierter Journalist den Finger in die Wunden unseres Bildungs- und Wissenschaftssystems. Mit seinen Beiträgen, Berichten und Kommentaren im "Tagesspiegel" steuerte er einen wichtigen Beitrag zur Bildungspolitik bei und begleitete sie nachhaltig. Er ist Mahner und Kritiker zugleich. Er bezieht Position, ohne sich dabei parteipolitisch vereinnahmen zu lassen. Das ist die eigentliche Kunst, die seinen Artikeln Gewicht verlieh. Damit verdient er sich als unabhängiger Journalist Achtung und Respekt in Berlin, aber auch weit darüber hinaus.

Uwe Schlicht stand und steht für unsere Sache. Ein besseres und effektiveres Hochschulsystem ist sein Ziel, das er nie aus den Augen verliert und für das er unermüdlich die Feder spitzt. Er verficht gestufte Studiengänge genauso wie eine internationale, aber auf keinen Fall unkritische Positionierung und Anpassung unseres Systems an angelsächsische Modelle. So wurde er für uns zu einem kritischen Begleiter und Beobachter, der uns auch oftmals den Spiegel vor die Augen hielt und hält.

Streitbar ist er, kritisch sowieso und vor allem engagiert. Das macht die Sache manchmal nicht einfach, aber wer will das schon, wenn dahinter Kompetenz und Sachverstand stehen. Beides holt er sich aus den unzähligen Gremiensitzungen, bei Protestkundgebungen oder mit einem überraschenden Anruf im Präsidialamt. Diese Kompetenz kann die interessierte Berliner Öffentlichkeit in seinen Artikeln spüren.

Immer wieder sticht er mit seiner Feder in die Seifenblasen am Politikerhimmel. Er ist es auch, der angesichts der prekären Haushaltssituation stets für eine wahre Stärkung des Wissenschafts- und Hochschulstandortes Berlin einsteht. Lippenbekenntnisse, ungenaue Antworten oder das Verschieben von Problemen, all das ist nicht seine Sache. Uwe Schlicht wurde in einer Zeit zu einem Mentor für die Wissenschaft, in der die Senatsverantwortlichen in Berlin ihre politische Kraft verloren hatten. Als sachkompetenter und einflussreicher Journalist gibt er uns Flankenschutz, vor allem wenn es darum geht, die Hochschulverträge mit dem Land Berlin auszuhandeln."

tui

Die vollständige Rede des Präsidenten finden Sie im Internet unter www.tu-berlin.de/presse/pi/2002/pi167.htm


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