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Nr. 4, April 2003
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Neues LinF-System soll Transparenz schaffen

Die Leistungen der TU-Fachgebiete können mit ausgefeilter Software immer besser erfasst werden

Das Team "Controlling und Datenkoordination" entwickelte das neue LinF-System: Annemarie Bartscheit, Ruth Holz, Christian Hünicken (Abteilungsleiter Controlling), Henrik Jankowski (v. l.)

"LinF", das Wortkürzel, hinter dem sich das Leistungserfassungs-System der TU verbirgt, erzeugt in den Fachgebieten immer wieder Arbeit und Emotionen. In jedem Jahr sollen die Hochschullehrer und -lehrerinnen Rechenschaft geben über ihre Aktivitäten in Forschung und auch Lehre. Ihre Angaben fließen in Leistungsberichte wie zum Beispiel den Rechenschaftsbericht ein. Zudem hängen von den dokumentierten Leistungen - in immer stärkerem Umfang - die Fakultäts- und Lehrstuhlausstattung mit Personal und Sachmitteln ab. Aber auch das Budget der TU Berlin selber wird mit steigender Tendenz über die Leistungsbilanz unserer Universität gesteuert.

Zur Erfassung der notwendigen Daten entwickelte das Hochschulcontrolling zusammen mit dem Prozessrechenzentrum (FSP-PV) eine besondere Software. Die Eingabe der Daten obliegt natürlich den Betroffenen selbst. Um dieses zu erleichtern und den Unmut über die Berichtspflicht in Grenzen zu halten, ging das "LinF" Anfang dieses Jahres mit einer gänzlich überarbeiteten, besonders nutzerfreundlichen Version an den Start.

"Bislang klagten viele Benutzer über die Kompliziertheit des Systems", erklärt Dr. Christian Hünicken, Leiter des Servicebereichs "Controlling und Datenkoordination". "Wir haben dem Rechnung getragen, indem wir eine neue Benutzeroberfläche entwickelt haben, die mit vielen Ausklapp- und anderen Auswahlmenüs die Handhabung sehr vereinfacht."

"Früher wurden alle Leistungsparameter in Papierform erfragt, später entwickelten wir eine Access-Datenbank auf Diskette zum Ausfüllen", erzählt Annemarie Bartscheit, die Projektkoordinatorin, aus der Geschichte der Leistungserfassung. "Das war umständlich und kompliziert, weil die Benutzer auf der Basis unterschiedlicher EDV-Plattformen (WINDOWS, MAC, UNIX etc.) arbeiteten. Der Rücklauf war geringer, die Auswertung der unterschiedlichen Angaben sehr kompliziert. Wir brauchten ein System, das von allen benutzbar und einfach zu bedienen ist."

Mit dem seit drei Jahren vorliegenden Online-System ist man der Erfüllung dieses Anspruchs näher gekommen. Die neue LinF-Version verheißt dazu noch mehr Klarheit. Denn aus dem Bemühen, eine größere Bewertungsgerechtigkeit zu schaffen, entstanden einige Neuheiten. Vor allem können - auf Wunsch der Fakultäten - verstärkt auch Leistungen in der Lehre eingegeben werden. Gezählt werden betreute Abschlüsse (Diplom, Magister, Lehramt) und für interne Zwecke der Fakultäten auch weitere prüfungsrelevante Leistungen. Neu sind auch die Posten: Erfindungen und Lizenzen oder die Übernahme von Gremien- und Ehrenämtern.

"Unser neues LinF-System entspricht der Technologie der Zukunft", sagt auch EDV-Koordinator Henrik Jankowski nicht ohne Stolz. "Es bietet eine höchstmögliche Sicherheit gegen Computer-Hacker. Auch die zukünftige Chipkarten-Nutzung ist bereits angelegt. Die Akzeptanz der Benutzer ist entsprechend hoch. So werden zum Beispiel immer wieder Wünsche nach weiteren Leistungsparametern geäußert, über die sich die Fachgebiete gut positionieren können."

Die Dateneingabe ist natürlich freiwillig, doch Christian Hünicken gibt zu bedenken: "Wer die Chance zur Leistungsdarstellung nicht nutzt, schadet sich und seiner Fakultät selbst. Bei den zukünftig härter werdenden Verteilkämpfen steht sich die Fakultät besser, wenn alle mitmachen."

Wer jedoch denkt, er könne jetzt endlich in Ruhe nachlesen, was die Kollegenschaft den ganzen Tag so treibt, sieht sich enttäuscht: Die Daten sind vor unbefugtem Zugriff streng geschützt. "Wir müssen uns bei der Erhebung der Daten und bei der Zugangsberechtigung selbstverständlich penibel nach den Datenschutzbestimmungen richten", erklärt Christian Hünicken. Der Datenzugang wird durch die Funktion der jeweiligen Person bestimmt. So sind natürlich die eigenen Daten einsehbar. Der jeweilige Dekan der Fakultät hat einen Überblick über die Leistungen seiner Fakultät. Noch einmal Dr. Hünicken: "Wir schaffen mit diesem System eine große Transparenz, was die Qualität der Universität betrifft. Jeder und jede muss seine Leistungen differenziert nachweisen. Dies hilft uns - auf allen Ebenen - bei der internen Verteilung der Ressourcen. Noch viel wichtiger ist die Leistungsdarstellung allerdings der TU Berlin nach außen!"

Patricia Pätzold

http://dienste.tu-berlin.de

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