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Nr. 4, April 2003
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Sind Mathematiker anders?

Keine Probleme auf dem Arbeitsmarkt

Richtig gerechnet: Mathe sichert Arbeitsplatz

Ungeachtet aller sonstigen Schwankungen bei den Berufsaussichten von Hochschulabsolventen und -absolventinnen der verschiedensten Fachgebiete, stehen die Mathematiker und Mathematikerinnen in den letzten Jahren auf dem Arbeitsmarkt immer gut da. Kaum einer von ihnen muss nach dem Ende des Studiums lange auf den ersten Job warten. Dies zeigt auch das Ergebnis einer Absolventenbefragung, die Prof. Dr. Dirk Ferus seit 1998 unter den Mathematikabsolventen und -absolventinnen der TU Berlin durchführt. "Mathematiker haben ein besonderes Abstraktionsvermögen und können sich schneller in neue und fremde Zusammenhänge einarbeiten. Das gilt allgemein als ein Grund für die Bevorzugung von Mathematikern gegenüber Bewerbern mit spezielleren Fachkenntnissen zum Beispiel in der Softwareentwicklung", meint Dirk Ferus. Die meisten der befragten Absolventen finden ihre erste Stelle ohne langes Suchen im Bereich der Softwareentwicklung in der freien Wirtschaft oder haben eine Promotionsstelle inne. Warum sich trotzdem so wenige für ein Mathematikstudium entscheiden, darüber kann er nur spekulieren: "Es ist ein schwieriges Studium", sagt er. Diejenigen, die sich darauf eingelassen und es geschafft haben, sind mit ihrem Studium an der TU Berlin jedoch sehr zufrieden und würden es jederzeit wieder wählen. Auch dies ein erfreuliches Ergebnis der Umfrage, zu der die Absolventen und Absolventinnen zweimal gebeten werden: einmal unmittelbar nach Ende des Studiums, ein zweites Mal nach einem Jahr Abstand von Studium und Uni. Mit der Studienorganisation sind die Studierenden ebenfalls durchweg zufrieden. Bei der Bewerbung kamen den Absolventen besonders die erworbenen Programmierkenntnisse, die Kombination mit dem Fach Informatik, aber auch Praktika zugute. Einen großen Schwachpunkt gibt es jedoch trotz aller positiven Bewertungen: Die Studienzeiten sind zu lang. Zwar kommen die Studierenden recht schnell durch das Grundstudium, im Hauptstudium benötigen sie aber zu lange zur Orientierung. "Die meisten wissen nicht, für welchen Schwerpunkt sie sich entscheiden sollen. Sie haben die Wahl zwischen fünf Schwerpunkten, so dass hier viel Zeit vergeht, bis der richtige Weg eingeschlagen ist", beschreibt Dirk Ferus das Problem. Deswegen werden seit kurzem aktuelle "Drei-Semester-Verlaufspläne" angeboten, die in dieser Frist zum Thema für eine Diplomarbeit führen sollen. Wie das von den Studierenden angenommen wird, lässt sich zurzeit jedoch noch nicht beurteilen. Beim Praktikum scheiden sich allerdings die Geister. Während die eine Hälfte der Absolventen überzeugt ist, dass ihnen ein Praktikum im Verlauf des Studiums beim Berufseinstieg geholfen hat, erkennt die andere Hälfte darin keinen Nutzen. Abhängig ist dies auch vom Studienschwerpunkt. Der in Planung befindliche Bachelorstudiengang "Angewandte Mathematik" wird jedenfalls ein obligatorisches Praktikum beinhalten. Die Auswertungen der Absolventenbefragungen im Fach Mathematik sind auch im Internet zu finden.

Bettina Klotz

www.math.tu-berlin.de/studiengaenge/diplom/abschluss.html

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