Sind Mathematiker anders?
Keine Probleme auf dem Arbeitsmarkt
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Richtig gerechnet: Mathe sichert
Arbeitsplatz |
Ungeachtet aller sonstigen Schwankungen bei den Berufsaussichten
von Hochschulabsolventen und -absolventinnen der verschiedensten
Fachgebiete, stehen die Mathematiker und Mathematikerinnen in den
letzten Jahren auf dem Arbeitsmarkt immer gut da. Kaum einer von
ihnen muss nach dem Ende des Studiums lange auf den ersten Job warten.
Dies zeigt auch das Ergebnis einer Absolventenbefragung, die Prof.
Dr. Dirk Ferus seit 1998 unter den Mathematikabsolventen und -absolventinnen
der TU Berlin durchführt. "Mathematiker haben ein besonderes
Abstraktionsvermögen und können sich schneller in neue
und fremde Zusammenhänge einarbeiten. Das gilt allgemein als
ein Grund für die Bevorzugung von Mathematikern gegenüber
Bewerbern mit spezielleren Fachkenntnissen zum Beispiel in der Softwareentwicklung",
meint Dirk Ferus. Die meisten der befragten Absolventen finden ihre
erste Stelle ohne langes Suchen im Bereich der Softwareentwicklung
in der freien Wirtschaft oder haben eine Promotionsstelle inne.
Warum sich trotzdem so wenige für ein Mathematikstudium entscheiden,
darüber kann er nur spekulieren: "Es ist ein schwieriges
Studium", sagt er. Diejenigen, die sich darauf eingelassen
und es geschafft haben, sind mit ihrem Studium an der TU Berlin
jedoch sehr zufrieden und würden es jederzeit wieder wählen.
Auch dies ein erfreuliches Ergebnis der Umfrage, zu der die Absolventen
und Absolventinnen zweimal gebeten werden: einmal unmittelbar nach
Ende des Studiums, ein zweites Mal nach einem Jahr Abstand von Studium
und Uni. Mit der Studienorganisation sind die Studierenden ebenfalls
durchweg zufrieden. Bei der Bewerbung kamen den Absolventen besonders
die erworbenen Programmierkenntnisse, die Kombination mit dem Fach
Informatik, aber auch Praktika zugute. Einen großen Schwachpunkt
gibt es jedoch trotz aller positiven Bewertungen: Die Studienzeiten
sind zu lang. Zwar kommen die Studierenden recht schnell durch das
Grundstudium, im Hauptstudium benötigen sie aber zu lange zur
Orientierung. "Die meisten wissen nicht, für welchen Schwerpunkt
sie sich entscheiden sollen. Sie haben die Wahl zwischen fünf
Schwerpunkten, so dass hier viel Zeit vergeht, bis der richtige
Weg eingeschlagen ist", beschreibt Dirk Ferus das Problem.
Deswegen werden seit kurzem aktuelle "Drei-Semester-Verlaufspläne"
angeboten, die in dieser Frist zum Thema für eine Diplomarbeit
führen sollen. Wie das von den Studierenden angenommen wird,
lässt sich zurzeit jedoch noch nicht beurteilen. Beim Praktikum
scheiden sich allerdings die Geister. Während die eine Hälfte
der Absolventen überzeugt ist, dass ihnen ein Praktikum im
Verlauf des Studiums beim Berufseinstieg geholfen hat, erkennt die
andere Hälfte darin keinen Nutzen. Abhängig ist dies auch
vom Studienschwerpunkt. Der in Planung befindliche Bachelorstudiengang
"Angewandte Mathematik" wird jedenfalls ein obligatorisches
Praktikum beinhalten. Die Auswertungen der Absolventenbefragungen
im Fach Mathematik sind auch im Internet zu finden.
Bettina Klotz
www.math.tu-berlin.de/studiengaenge/diplom/abschluss.html
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