Endlich Platz für Hunderttausende von Büchern
Umzugsplanungen der "Volkswagen Universitätsbibliothek
Technische Universität Berlin und Universität der Künste"
beginnen
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Mehrere Stockwerke der neuen
Universitätsbibliothek sind bereits an der Hertzallee aus
dem Boden gewachsen |
Wer von Zeit zu Zeit durch die Fasanenstraße geht und
dabei an der Großbaustelle der neuen Universitätsbibliothek
(UB) Ecke Hertzallee vorbeikommt - oder auch im Internet in die
Webcam schaut - kann sehen, wie der Neubau der Universitätsbibliothek
mittlerweile schon bis zum dritten Stock vorangeschritten ist. Dies
ist erst nach Überwindung erheblicher finanzieller und administrativer
Probleme möglich geworden; dabei sind leider auch manche innen-
und außenarchitektonischen Lösungen und Besonderheiten
dem Rotstift zum Opfer gefallen. Der Bau soll Mitte 2004 fertig
gestellt sein und für die Nutzung zum Wintersemester 2004/2005
festlich eröffnet werden, erhalten doch beide Hochschulen (TU
Berlin und UdK)
erstmalig in ihrer Geschichte ein eigenes Bibliotheksgebäude,
mit dem die jahrzehntelange zum Teil unzureichende räumliche
Unterbringung ihr Ende findet.
Die Kosten von insgesamt rund 55 Millionen Euro werden zu 45 Prozent
vom Bund (Hochschulbauförderung) und der TU Berlin getragen.
Durch die großzügige finanzielle Unterstützung der
Volkswagen AG (10 Prozent der Gesamtsumme) wurde die Realisierung
des Gebäudes erst möglich. Daher erhält das Bibliotheksgebäude
den Namen "Volkswagen Universitätsbibliothek Technische
Universität Berlin und Universität der Künste",
kurz: "Universitätsbibliothek im Volkswagen-Haus".
VERBESSERTES ANGEBOT
Der geplante Neubau wird viele Wünsche und Anforderungen an
eine moderne und leistungsfähige Universitätsbibliothek
erfüllen. Gleich im Erdgeschoss wird es, neben den Garderoben,
einen zentralen Ausleih- und Rückgabebereich sowie Terminals
für den Online-Katalog geben. Dem schließen sich weitere
Service-Einrichtungen an: eine Caféteria, ein Verkaufsstand
für Hochschulpublikationen, zwei Hörsäle, Schulungsräume
und die Lehrbuchsammlung. Im ersten bis dritten Obergeschoss befinden
sich die Bibliotheksbestände der TU Berlin (Allgemeine Nachschlagewerke,
Naturwissenschaften, Technik, Geisteswissenschaften), im vierten
die der UdK. Im Keller werden die Magazin-Bestände gelagert;
außerdem ist dort ein zugänglicher Bereich für gebundene
Zeitschriften geplant. Auch das bisher unzulänglich untergebrachte
Hochschularchiv wird in dem Neubau geeignete Räume erhalten.
Von den 650 Arbeitsplätzen für die Besucher der Bibliothek
wird ein großer Teil mit PCs ausgestattet sein. Die Rahmenbedingungen
für fachübergreifendes Arbeiten werden durch das enge
Nebeneinander der Benutzungsbereiche der verschiedenen Fachgebiete
grundlegend verbessert. Den Nutzerinnen und Nutzern der Bibliothek
werden darüber hinaus Gruppen- und Einzelarbeitsräume
zur Verfügung stehen. Im Ganzen wird mit einer kundenfreundlichen,
attraktiven Regelung der Öffnungszeiten, auch sonnabends, den
Wissenschaftlern und Studierenden der TU Berlin und UdK ein erheblich
erweiterter Service geboten.
Mit dem Neubau kommt es zu einer Zentralisierung der bisher über
das gesamte Campus-Gelände verstreuten "Abteilungsbibliotheken",
die künftig "Bereichsbibliotheken" heißen werden.
Sieben dieser bisherigen Abteilungsbibliotheken und einige Teilbestände
werden nach dem jetzigen Planungsstand in den Neubau einziehen,
andere Teilbibliotheken werden zusammengelegt, sodass in etwa drei
bis vier Jahren die ursprünglichen 17 Abteilungsbibliotheken
der UB und die vier großen Fachbibliotheken (Informatik, Mathematik,
Statistik und Wirtschaftswissenschaftliche Dokumentation) auf nur
noch neun Standorte verteilt sein werden.
UMZUGSVORBEREITUNGEN
Angesichts immer knapper werdender Personalressourcen stellt die
Realisierung des gesamten Umzugs für die UB eine große
Herausforderung dar: Mehrere hunderttausend Bücher, die bisher
in Magazinen oder den Abteilungsbibliotheken standen, müssen
für die freie Aufstellung in den großzügigen Lesesaal-Etagen
des Neubaus in eine einheitliche, neue Fachsystematik einbezogen,
beklebt und aufgestellt werden. Außerdem werden wegen der
Installation einer modernen Buchsicherungsanlage alle Bücher,
Zeitschriften, Datenträger gegen Diebstahl gesichert.
Zahlreiche Bibliotheksmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sind bereits
mit der Planung der logistischen Abläufe und der Arbeitsorganisation
in der zukünftigen Hauptbibliothek der UB beschäftigt.
Da diese Arbeiten in den nächsten Wochen und Monaten während
des laufenden Betriebes erfolgen müssen, kann es zu Engpässen
bei der Buchbearbeitung, bei den Öffnungszeiten oder anderen
Serviceleistungen der Bibliothek kommen.
Dr. Anke Quast,
Universitätsbibliothek
http://www.ub.tu-berlin.de
http://ubfile3.ub.tu-berlin.de/webcam/
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