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Nr. 4, April 2003
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Endlich Platz für Hunderttausende von Büchern

Umzugsplanungen der "Volkswagen Universitätsbibliothek Technische Universität Berlin und Universität der Künste" beginnen

Mehrere Stockwerke der neuen Universitätsbibliothek sind bereits an der Hertzallee aus dem Boden gewachsen

Wer von Zeit zu Zeit durch die Fasanenstraße geht und dabei an der Großbaustelle der neuen Universitätsbibliothek (UB) Ecke Hertzallee vorbeikommt - oder auch im Internet in die Webcam schaut - kann sehen, wie der Neubau der Universitätsbibliothek mittlerweile schon bis zum dritten Stock vorangeschritten ist. Dies ist erst nach Überwindung erheblicher finanzieller und administrativer Probleme möglich geworden; dabei sind leider auch manche innen- und außenarchitektonischen Lösungen und Besonderheiten dem Rotstift zum Opfer gefallen. Der Bau soll Mitte 2004 fertig gestellt sein und für die Nutzung zum Wintersemester 2004/2005 festlich eröffnet werden, erhalten doch beide Hochschulen (TU Berlin und UdK) erstmalig in ihrer Geschichte ein eigenes Bibliotheksgebäude, mit dem die jahrzehntelange zum Teil unzureichende räumliche Unterbringung ihr Ende findet.

Die Kosten von insgesamt rund 55 Millionen Euro werden zu 45 Prozent vom Bund (Hochschulbauförderung) und der TU Berlin getragen. Durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Volkswagen AG (10 Prozent der Gesamtsumme) wurde die Realisierung des Gebäudes erst möglich. Daher erhält das Bibliotheksgebäude den Namen "Volkswagen Universitätsbibliothek Technische Universität Berlin und Universität der Künste", kurz: "Universitätsbibliothek im Volkswagen-Haus".

VERBESSERTES ANGEBOT

Der geplante Neubau wird viele Wünsche und Anforderungen an eine moderne und leistungsfähige Universitätsbibliothek erfüllen. Gleich im Erdgeschoss wird es, neben den Garderoben, einen zentralen Ausleih- und Rückgabebereich sowie Terminals für den Online-Katalog geben. Dem schließen sich weitere Service-Einrichtungen an: eine Caféteria, ein Verkaufsstand für Hochschulpublikationen, zwei Hörsäle, Schulungsräume und die Lehrbuchsammlung. Im ersten bis dritten Obergeschoss befinden sich die Bibliotheksbestände der TU Berlin (Allgemeine Nachschlagewerke, Naturwissenschaften, Technik, Geisteswissenschaften), im vierten die der UdK. Im Keller werden die Magazin-Bestände gelagert; außerdem ist dort ein zugänglicher Bereich für gebundene Zeitschriften geplant. Auch das bisher unzulänglich untergebrachte Hochschularchiv wird in dem Neubau geeignete Räume erhalten.

Von den 650 Arbeitsplätzen für die Besucher der Bibliothek wird ein großer Teil mit PCs ausgestattet sein. Die Rahmenbedingungen für fachübergreifendes Arbeiten werden durch das enge Nebeneinander der Benutzungsbereiche der verschiedenen Fachgebiete grundlegend verbessert. Den Nutzerinnen und Nutzern der Bibliothek werden darüber hinaus Gruppen- und Einzelarbeitsräume zur Verfügung stehen. Im Ganzen wird mit einer kundenfreundlichen, attraktiven Regelung der Öffnungszeiten, auch sonnabends, den Wissenschaftlern und Studierenden der TU Berlin und UdK ein erheblich erweiterter Service geboten.

Mit dem Neubau kommt es zu einer Zentralisierung der bisher über das gesamte Campus-Gelände verstreuten "Abteilungsbibliotheken", die künftig "Bereichsbibliotheken" heißen werden. Sieben dieser bisherigen Abteilungsbibliotheken und einige Teilbestände werden nach dem jetzigen Planungsstand in den Neubau einziehen, andere Teilbibliotheken werden zusammengelegt, sodass in etwa drei bis vier Jahren die ursprünglichen 17 Abteilungsbibliotheken der UB und die vier großen Fachbibliotheken (Informatik, Mathematik, Statistik und Wirtschaftswissenschaftliche Dokumentation) auf nur noch neun Standorte verteilt sein werden.

UMZUGSVORBEREITUNGEN

Angesichts immer knapper werdender Personalressourcen stellt die Realisierung des gesamten Umzugs für die UB eine große Herausforderung dar: Mehrere hunderttausend Bücher, die bisher in Magazinen oder den Abteilungsbibliotheken standen, müssen für die freie Aufstellung in den großzügigen Lesesaal-Etagen des Neubaus in eine einheitliche, neue Fachsystematik einbezogen, beklebt und aufgestellt werden. Außerdem werden wegen der Installation einer modernen Buchsicherungsanlage alle Bücher, Zeitschriften, Datenträger gegen Diebstahl gesichert.

Zahlreiche Bibliotheksmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sind bereits mit der Planung der logistischen Abläufe und der Arbeitsorganisation in der zukünftigen Hauptbibliothek der UB beschäftigt. Da diese Arbeiten in den nächsten Wochen und Monaten während des laufenden Betriebes erfolgen müssen, kann es zu Engpässen bei der Buchbearbeitung, bei den Öffnungszeiten oder anderen Serviceleistungen der Bibliothek kommen.

Dr. Anke Quast,
Universitätsbibliothek

http://www.ub.tu-berlin.de
http://ubfile3.ub.tu-berlin.de/webcam/

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