Bessere Bedingungen für WiMis
Die Mittelbauinitiative
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Manuela
Paetow (M.), Mittelbauinitiative, kandidiert für das Konzil,
Susanne Teichmann, ebenfalls Mittelbauinitiative (r.), kandidiert
für den Akademischen Senat, Heidi Degethoff de Campos (l.) ist
zentrale Frauenbeauftragte der TU Berlin mit Sitz im Akademischen
Senat |
Die "Mittelbauini" ist als Teil der Reformfraktion wohl die
aktivste Interessenvertretung des Mittelbaus in den zentralen Gremien
der TU Berlin und hat in der Vergangenheit zahlreiche innovative und konstruktive
Vorschläge zur Verbesserung von Lehre und Forschung sowie der Arbeitssituation
der akademischen MitarbeiterInnen ausgearbeitet und eingebracht.
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Florian Böhm,
Mittelbauinitiative, kandidiert für das Kuratorium |
Aufwendungen für öffentliche Aufgaben wie Bildung werden immer
weiter gekürzt. Neben einem harten Kampf für eine ausreichende
Finanzierung der Universitäten sind interne Maßnahmen notwendig,
damit die Folgen nicht ausschließlich auf dem Rücken des Mittelbaus
ausgetragen werden.
Bereits die WM-Studie, die maßgeblich auf unsere Initiative hin
durchgeführt wurde, hat gezeigt, wie miserabel mittlerweile die Bedingungen
der Weiterbildung, Lehre und Forschung für den akademischen Mittelbau
sind. Nur 50 Prozent der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen auf Qualifikationsstellen
schließen ihre Promotion innerhalb der Vertragslaufzeit ab. Viele
haben noch nicht mal die Chance, die Promotion zu beginnen, und das, obwohl
in erheblichen Maße Überstunden geleistet werden.
Deshalb fordern wir, dass:
- die Ausstattungsplanung der TUB an der Lehrbelastung orientiert wird
- wissenschaftliche MitarbeiterInnen von zusätzlichen Verwaltungs-
und administrativen Tätigkeiten entlastet werden
- Anreizsysteme geschaffen werden, um eine bessere Betreuung der Promovierenden
durch die Professorinnen und Professoren zu erreichen
- wissenschaftlichen MitarbeiterInnen auf Qualifikationsstellen Vollzeitstellen
für sechs Jahre zur Verfügung stehen
- die Möglichkeiten zur Nutzung von Weiterbildungsangeboten für
wissenschaftliche MitarbeiterInnen verbessert werden
- die Qualifizierungsmöglichkeit für Drittmittel-WMs sichergestellt
wird
Für die dauerhafte Sicherung einer anspruchsvollen Hochschulbildung
ist auch ein öffentlicher Diskussionsprozess notwendig.
Wir fordern, dass
- Wissenschaft für Berlin als Standortfaktor gilt und ausreichend
finanziert wird
- der Personalnotstand abgebaut wird
- das interdisziplinäre Profil der TUB erhalten bleibt
Um solch eine Politik nach innen und außen zu gestalten, brauchen
wir eine starke und engagierte Vertretung der Interessen der wissenschaftlichen
MitarbeiterInnen in allen Hochschulgremien. Mit eurer Unterstützung
bleibt die Mittelbauinitiative eine unüberhörbare Stimme an
der TUB.
Deshalb nicht vergessen: Am 21. bis 23. Januar wählen gehen!
www.tu-berlin.de/presse/doku/wm-studie
www.tu-berlin.de/~mibauini
Zum Austritt der TUB aus den öffentlichen Arbeitgeberverbänden
(ein Ausschnitt)
Leider ist es uns im Kuratorium nicht gelungen, den Austritt der TU Berlin
aus den Arbeitgeberverbänden der Arbeitgeber des öffentlichen
Dienstes zu verhindern. Unsere Argumente gegen einen Austritt:
- Die TUB wird keine finanzielle Flexibilität gewinnen, da erwartet
wird, dass sie die für die Tariferhöhung vorgesehenen Mittel
zur Sanierung des Berliner Haushaltes zurückgeben muss: Es wird
keine einzige zusätzliche Stelle im Mittelbau finanziert werden
können.
- Der Ausstieg aus den Arbeitgeberverbänden wird sich in erster
Linie auf die Arbeitsverträge und die Bezahlung bei Neueinstellungen
auswirken. Schon jetzt ist die TUB in einigen Bereichen kaum noch konkurrenzfähig.
Durch schlechtere Konditionen wird man kaum hoch qualifiziertes wissenschaftliches
Personal nach Berlin locken können.
- Den erwarteten Solidaritätsbeitrag der Berliner Hochschulen
zur Sanierung des Landesaushaltes leistet die TUB seit nunmehr zehn
Jahren. Gerade im Bereich des Mittelbaus sind erhebliche Stellenreduzierungen
vorgenommen worden. Die Auswirkungen der mittlerweile nur noch 80-prozentigen
Besetzungsquote bei den akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
dürften alle aus eigenem Erleben kennen!
- Auch die Ausgangsposition für die anstehenden Verhandlungen
um die neuen Hochschulverträge ab 2005 wird sich durch das "Wohlverhalten"
der TU nicht verbessern. Im Kuratorium ließ die Finanzverwaltung
keinen Zweifel daran, dass weitere erhebliche finanzielle Einsparungen
auf die Hochschulen zukommen werden. Der Senat hat erlebt, dass er die
Hochschulen einschüchtern kann, und wird sich dieses Instruments
weiterhin bedienen.
Ein Austritt der Hochschulen und aller Berliner öffentlichen Einrichtungen
aus der Tarifgemeinschaft ist nicht nur betrieblich und bildungspolitisch,
sondern auch sozial und gesamtgesellschaftlich falsch.
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